Baugebiete in der Diskussion: So steht es um die Pläne in Postbauer-Heng

9.9.2020, 09:59 Uhr
Baugebiete in der Diskussion: So steht es um die Pläne in Postbauer-Heng

© NN

Zwei Projekte in Pavelsbach standen unter anderem auf der Tagesordnung: Zum einen sollte der Bebauungsplan Pavelsbach Ost, Erweiterung Josef- und Ulrichstraße, abgesegnet werden, zum anderen ging es um das nur einen Steinwurf entfernt liegende Baugebiet Michaelstraße. In ersterem hat die Kommune im schon Jahrzehnte alten Bebauungsplan eine Fortsetzung der Ulrichstraße hin zur Paulstraße vorgesehen. Die Anwohner wollten laut Sitzungsvorlage aber lieber eine interne Erschließung.

Völlig anderes Ergebnis

Dem sei aber nicht so, sagte Richard Pröpster. Der Pavelsbacher Gemeinderat hatte die Anwohner gefragt, mit völlig anderem Ergebnis, wie er sagte. Damit war er nicht alleine: Auch andere Räte monierten, dass es mit einer internen Erschließung für Müllabfuhr, Schneeräumer, Rettungskräfte und Feuerwehr schwer sei, in das Wohngebiet zu kommen, sagte beispielsweise Andrea Huber.


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Das sei ein Provisorium gewesen seinerzeit, sagte Thomas Härtl, ebenfalls Pavelsbacher. Der Grund sei vor 20 Jahren der Gemeinde zum Kauf angeboten worden, doch der Rat habe damals gegen die Stimmen der Pavelsbacher abgelehnt. Jetzt könne man das korrigieren. Es gab aber auch Stimmen, die nicht gegen eine interne Lösung waren. Das zeigte sich auch bei der Abstimmung: Mit 14:5 Stimmen gab der Rat den Bebauungsplan zurück an den Planer mit dem Auftrag, einen Anschluss an die Paulstraße herzustellen.

Einen Schritt weiter ist dagegen ein Bauprojekt an der Michaelstraße. Hier will ein Investor auf einem der Grundstücke bauen, allerdings nicht im vorgesehenen Baufenster. Und verdichteter, als es den Nachbarn lieb ist. Vier Häuser sollen entstehen nach dem Programm Einkommenorientierte Förderung, früher als Sozialwohnungen bekannt. Das Landratsamt hat keine Einwände, das Baufenster zu verschieben, sagte Kratzer, alle Abstände nach der bayerischen Bauordnung würden eingehalten.

Doch das Projekt schmeckt den Nachbarn nicht. Sie fürchten, sagte Hans Pröpster, ebenfalls Rat aus Pavelsbach, dass auf dem Areal statt der ursprünglich geplanten fünf Einfamilienhäuser gut 20 Wohnungen entstehen: "Nix gegen Sozialwohnungen, aber der holt das letzte aus dem Grundstück raus." Es sei schon erstaunlich, sagte Gabriele Bayer, 3. Bürgermeisterin, was sonst alles so gehe. Aber wenn es sich um EOFWohnungen handle, gehe plötzlich nichts mehr.


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Hier müsse verdichtet gebaut werden, damit es sich wirtschaftlich rechne, deswegen gebe es auch keine Tiefgarage, sondern die Stellplätze ebenerdig. Damit die Mieten erschwinglich seien. "Das sind Wohnungen,wie sie Krankenschwestern oder Polizisten bezahlen können, und die brauchen wir", pflichtete ihr Roswitha Fieber bei. Der Rat billigte mit 13:6 Stimmen die Planung, die jetzt erneut ausgelegt wird.

Erstmal vor Ort anschauen

Erst einmal anschauen wird sich der Bauausschuss ein weiteres Neubauprojekt am Rande der Kothmühle. Direkt neben der Kreisstraße nach Pyrbaum sollen hier auf einem schlanken Areal, auf dem sich auch ein kleiner Teich befindet, drei Baugrundstücke entstehen. Das müsse man erst einmal vor Ort sehen, war die Meinung der Räte. Die Verwaltung sieht das Vorhaben eher skeptisch, sagte Bürgermeister Kratzer mit Blick auf die Grünzone. Man habe in nächster Nähe auch schon das Roden von Waldgrundstücken untersagt, um dort Häuser zu bauen.


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Eine lange Diskussion gab es auch um den Bau eines Gehweges in der Simonstraße in Pavelsbach. Der werde von den Anwohnern gefordert, sagte Kratzer. Den brauche es doch nicht, sagte Thomas Härtl und begründete: Da gebe es links und rechts einen gut begehbaren Grünstreifen. Er sah das Problem eher darin, dass die Schulkinder auf dem Weg von der Bushaltestelle nach Hause über Privatgrund abkürzen.

Damit war er nicht alleine, doch das Problem bestehe auch darin, sagte Kratzer, dass die Straße respektive der Raum daneben möglicherweise nicht genügend Platz für Gehweg und Straße mit angemessener Breite auch für landwirtschaftliche Fahrzeuge hergebe. "Wir wollen verschiedene Vorschläge, nicht einen, zu dem wir dann ja oder nein sagen sollen", lautete die Forderung mehrerer Räte. Die Verwaltung soll nun schauen, wie man den Plan umsetzen kann. Der Rat wird dann entscheiden.

Für Vögel und Fledermäuse

Einstimmig durchgewunken hat der Rat das EOF-Projekt Brandmühle/ Kothmühle/Rebhuhnweg. Es gab keine Einwände der Fachstellen, aber es müssen 15 Fledermaus- und zehn Vogelkästen angebracht werden. Ebenfalls einstimmig passierten die Vergaben für die Ertüchtigung der Wasserhochbehälter Grünberg und Dillberg den Rat. Rund zwei Millionen Euro werden dafür nötig. Außerdem tritt die Gemeinde der Gemeinwohl Ökonomie Bayern bei, die ersten Seminare stehen im Terminkalender.

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