Bedarf an Kitas wächst in Neumarkt stetig

29.9.2019, 09:22 Uhr
Bedarf an Kitas wächst in Neumarkt stetig

© Foto: Günter Distler

Dies war auch die Stoßrichtung von Bürgermeisterin Gertrud Heßlinger (SPD) im Stadtrat. Ihre Partei habe schon 2017 eine qualifizierte Bestandsaufnahme angeregt und sei damit abgeblitzt. Neumarkt sei eine wachsende Stadt mit immer mehr Kindern. Weshalb gelinge es der Stadt nicht den Bedarf im Voraus zu erfassen.

"Wir brauchen erst die konkreten Zahlen", antwortete OB Thomas Thumann. Vorher brauche man gar nicht erst zur Regierung gehen wegen der staatlichen Förderung. Vorher etwas zu bauen, halte er nicht für sinnvoll.

Auf Nachfrage der Neumarkter Nachrichten erläutert Kämmerer Josef Graf den Hintergrund. "Wir haben in dem Bereich eine sehr dynamische Entwicklung." Gründe seien etwa der gesetzlich verankerte Anspruch auf einen Kindergartenplatz, die verstärkte Förderung durch den Freistaat oder auch die Zuwanderung sowohl von Deutschen als auch aus dem Ausland.

"Vor zehn Jahren hätte ich gesagt, in meiner Amtszeit baut die Stadt noch eine Kindertagesstätte", sagt Graf. Es ist bekanntlich anders gekommen. Im Jahr 2005 betrug die Zahl der Kitaplätze 1182. Aktuell sind es 1659. Das ist ein Anstieg um 477 Plätze oder 40,36 Prozent.

Und trotzdem reicht es nicht. Aktuell wird neben dem Klinikum eine Kita gebaut. Und es gibt den amtlich festgestellten Bedarf für eine weitere Kindertagesstätte. Sie soll in Wolfstein auf dem Gelände des alten Siedler-Sportheims entstehen. Träger wird das Haus St. Marien sein.

Doch bis sie fertig ist, dauert es mindestens drei Jahre. So ist die Daumenregel vom Planungsbeginn bis zur Inbetriebnahme. Für diese Übergangszeit kommen die Kinder in einer Container-Kita auf der gegenüberliegenden Wiese an der Wolfsteinstraße unter. Mindestens 1,2 Millionen kostet die Zwischenlösung auf dem städtischen Grundstück.

"Wir haben zusammen mit dem Landratsamt und dem Trägern anderer Kitas nach anderen Standorten geschaut", sagt Graf. Aber das Johanneszentrum, wo sich schon eine Interims-Kita befindet, bis die Kita am Klinikum fertig ist, fällt aus. Das Provisorium ist zeitlich befristet und vor allem nicht für Kleinstkinder geeignet. Auch ein Standort am Jugendheim Saarlandstraße war nicht geeignet. Nun also die Container mit zwei Kindergarten- und zwei Krippengruppen. Der Neubau fällt allerdings größer aus: Mit jeweils drei Gruppen. Es wird also doch etwas über den aktuellen Bedarf hinaus gebaut.

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