Bei der Sulzkirchener Kirchweih war für jeden etwas dabei

20.8.2019, 12:38 Uhr
Bei der Sulzkirchener Kirchweih war für jeden etwas dabei

© Foto: Anne Schöll

Vier Tage lang ist gefeiert worden. Der erste Höhepunkt am Samstag war das Aufstellen des Kirchweihbaumes auf dem Kirchplatz vor der Sankt Georgskirche. Schon in aller Frühe sind die Burschen in den Staatswald oberhalb von Obernricht gefahren, um die Fichte, die ihnen der zuständige Förster zugewiesen hatte, zu fällen und ins Dorf zu bringen.

Dort wurde sie von der örtlichen evangelischen Landjugend mit der Jahreszahl und Ornamenten versehen sowie mit den vorbereiteten und mit Bändern geschmückten Kränzen verziert. Nachmittags zum Aufstellen fanden sich dann noch etliche Männer ein, um unter dem Kommando von Zimmerermeister Michael Seitz das 29 Meter hohe Exemplar in die Höhe zu hieven.

Zum Ende der Kirchweih wird er dann in einem Gewinnspiel verhökert. Das Besondere in Sulzkirchen: Nicht wer das höchste Gebot abgibt, gewinnt ihn, sondern wer den niedrigsten, glatten Betrag bietet. "Es ist schon mal vorgekommen, dass er für drei Euro einen neuen Besitzer fand", erinnert sich ein Helfer.

Vertretungspfarrer predigte

Nach dem Sonntagsgottesdienst in der Sankt Georgskirche, den der Sulzbürger Pfarrer Philipp Henkys zelebrierte, weil die Pfarrstelle in Sulzkirchen nach der Versetzung von Pfarrer Tobias Schäfer derzeit vakant ist, traf man sich auf dem Sportgelände des SV Sulzkirchen. Dort fanden sich im Laufe des Vormittags über 100 Oldtimerbesitzer mit ihren Gefährten ein. Die Sulzkirchener Oldtimerfreunde begrüßten jeden Fahrer einzeln und gaben Informationsblätter aus, damit die Besucher mehr über jedes Gefährt erfahren konnten.

Bei der Sulzkirchener Kirchweih war für jeden etwas dabei

© Foto: Anne Schöll

Da reihte sich beispielsweise ein 16 PS starker Eicher (Baujahr 1955) neben einem 42 PS starken Hanomag auf, flankiert von einem auf Hochglanz polierten Fendt-Geräteträger, den sein Besitzer mit Sitzbänken auf der Ladefläche ausgestattet hat, um Personen mitzunehmen.

Bautz, Deutz, Cormick und Co: Alles was seinerzeit der Markt hergab, war vertreten. Auf einem davon, einem elf PS starken Eicher saß die achtjährige Ronja, die gerne Beifahrer beim Papa ist. Mal geht es zur Wertstoffdeponie, um Gartenabfälle zu entsorgen, ein anderes Mal zum Opa, um Holz zu machen. Wieder mit von der Partie war der sehr alte Praga Alfa mit 28 PS, von dem es nur noch zwei Exemplare gibt. Sein Besitzer hat ihn von Deining hergefahren. Mit zwei auffälligen Begleitern: Seine zwei weißen Schäferhunde beobachteten vom Auto aus brav das Treiben.

Seltenes und kleinstes Auto waren da

Das kleinste Auto war auch vertreten: Ein Tretauto mit dem Baujahr (1939) auf dem Nummernschild. Dieses hatte die Besitzerin auf einem Trödelmarkt entdeckt.

Die kleine Lara hat das Gefährt gleich an Ort und Stelle mit Muskelkraft getestet. Ins Auge stachen die chromblitzenden Oldtimer auf dem Autosektor, darunter zwei liebevoll gepflegte Alfa Romeos und wie sich anhand der italienischen Nummernschilder herausstellte, waren es von weit her angereiste Besitzer. Fahrräder der Hersteller Herkules oder Express standen ebenfalls da; und Kleinkrafträder wie eine himmelblaue Victoria, eine froschgrüne Suhl mit vier PS oder eine knallrote Herkules mit nur einer Pferdestärke.

Etliche Fahrer bekannter Motorradhersteller hatten ihre Schätze ausgeführt, waren teilweise sogar in Ledermantel, -kappe und Brille gewandet. Ein besonderes Zuckerl war ein originales Polizeimotorrad aus den 60er Jahren, das sein Hilpoltsteiner Besitzer hergefahren hat – samt Montur, die die Polizisten damals trugen.

Sportlich ging es am Samstag- und Sonntagnachmittag zu mit Freundschaftsspielen diverser Teams der Spielgemeinschaft Forchheim-Sulzkirchen gegen Wolfsbuch/Zell, Mörsdorf, Türkspor Freystadt und Burggriesbach.

Keine Kommentare