Berching: Die Stadtspitze ist durch und durch schwarz

11.5.2020, 09:16 Uhr
Berching: Die Stadtspitze ist durch und durch schwarz

© Foto: Anton Karg

Zum Zweiten Bürgermeister wurde der Holnsteiner Schreinermeister Christian Meissner mit 19 Stimmen gekürt. Ihn hatte zuvor Fraktionssprecher Andi Höffler vorgeschlagen mit dem Hinweis, dass Meissner als einziger Stadtrat über 4000 Wählerstimmen eingeheimst hatte. Er sei ehrenamtlich engagiert, im Stadtrat gelte er als Brückenbauer, der Kompromisse suche und sei auch bei der Bevölkerung beliebt und geschätzt. Für den Dritten Bürgermeister schlug Höffler Erich Steindl mit der Begründung vor, dass es gute Sitte sei, aus den Reihen der "stimmstärksten Stadträte" jemanden auszuwählen.

Steindl sei einer von nur vier Stadträten, die über 3000 Stimmen erhalten haben. Er sei seit Jahren Seniorenbeauftragter, "zeitlebens" ehrenamtlich in vielen Vereinen an vorderster Stelle aktiv. Zudem sitze er seit zwölf Jahren im Stadtrat und verfüge somit auch über die notwendige Erfahrung für das Amt. Als Gegenkandidaten hatte Erhard Wolfrum Stefan Zeller (beide SPD) vorgeschlagen, der bei der Kommunalwahl mit 2975 Stimmen das sechsbeste Wahlergebnis einfahren konnte.

Eine Frau als Stellvertreterin?

Zeller erhielt vier Stimmen. Zuvor hatte Dr. Franz Donhauser vom Demokratischen Forum Berching (DFB) bereits dafür votiert, dass eine Frau zur stellvertretenden Bürgermeisterin gewählt werden solle. Er schlug Petra Merkert (FW) vor. Sie erhielt fünf Stimmen. Erich Steindl wurde mit 11 Stimmen gewählt.

Folgende neue Stadträte wurden durch Bürgermeister Ludwig Eisenreich vereidigt, von der CSU: Melanie Altrichter, Regina Burger, Dr. Achim Christl und Daniel Mosner, von den FW: Lothar Bierschneider und Petra Merkert und vom DFB Dr. Franz Donhauser.

Der Bürgermeister zollte allen Kandidaten Respekt, die sich zur Wahl gestellt haben, aber dieses Mal keinen Sitz im Stadtratsgremium errungen haben. An die neu gewählten Stadträte gewendet, sagte er, dass sie einen "überaus anspruchsvollen Auftrag" übernommen hätten. "Sie sollen Ihr Amt nach bestem Wissen und Gewissen möglichst unparteiisch und nur der gemeinen Sache und dem Wohl der Stadt Berching verpflichtet ausüben".

Es sei eine enorm verantwortungsvolle und keinesfalls immer leichte Aufgabe, sie bedeute, sich immer wieder freizumachen von parteipolitischen und ideologischen Scheuklappen. Projekte voranzubringen für die Großgemeinde Berching sei eine große persönliche Befriedigung. Eisenreich gratulierte allen 20 Stadträten zum Mandat für die kommenden sechs Jahre.

Eisenreich darf trauen

Der Leiter der Hauptverwaltung Reinhard Buchberger hatte Sitzungsunterlagen vorbereitet, die den Entwurf der Geschäftsordnung enthielten, die einstimmig angenommen wurde, ebenso die Satzung zur Regelung der Fragen des örtlichen Gemeindeverfassungsrechts und die Besetzung der Ausschüsse nach dem Hare/Niemeyer Verfahren.

Zum Standesbeamten wurde Bürgermeister Eisenreich bestellt und zum Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschuss Wolfgang Brandmüller, Stadtrat und Ortssprecher von Staufersbuch.

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