Berching: Starker Tobak auf östlichen Jurahöhen

19.6.2020, 09:38 Uhr
Berching: Starker Tobak auf östlichen Jurahöhen

© Foto: Anton Karg

Die Stadträte um Bürgermeister Ludwig Eisenreich empfanden es als starken Tobak, was sich ein Handwerker aus einem Dorf auf den östlichen Jurahöhen erlaubt habe. Als Bauwerber war ihm im Februar der Antrag auf Erweiterung seiner Schlosserei mit Landmaschinenhandel auf einem Grundstück der Gemarkung Wallnsdorf erteilt worden. In der Sitzung am Dienstag musste der Bau- und Umweltausschuss den Bauantrag mit Nachgenehmigung auf den Grundstücken behandeln. Und das, nachdem das Landratsamt Neumarkt bei einer Besichtigung im März festgestellt hatte, dass die beantragte Schlosserei mit Landmaschinenhandel bereits Geschäfte machte und die baulichen Maßnahmen größtenteils abgeschlossen waren.

Weiterhin sei festgestellt worden, dass eine Fläche von weit über 300 Quadratmetern als gewerbliche Ausstellungs- beziehungsweise als Abstellfläche sowie als Rangier- und Fahrfläche befestigt worden war. Außerdem war eine Unterstellhalle errichtet worden. Die im Jahr 2001 genehmigte landwirtschaftliche Bergehalle werde nicht mehr genutzt. Dort sei zur Zeit der Kontrolle ein Holzhaus gebaut worden; angeblich zu privaten Zwecken. Das Landratsamt Neumarkt forderte den Bauherrn auf, für die nicht genehmigten Bauten vollständige Vorlagen in dreifacher Ausfertigung über die Stadt Berching bis spätestens April 2020 nachzureichen.

Am 29. April wurden die Papiere endlich bei der Berchinger Verwaltung vorgelegt. Nach langem Hin und Her beschloss der Bauausschuss jetzt aktuell die Schlossereierweiterung samt Handel, samt Stellplatz und so weiter mit "großem Bedenken" zu genehmigen.

Dagegen war der Bauantrag der Familie Plank auf Errichtung einer Wohnanlage mit 21 Wohneinheiten und Tiefgarage auf einem Grundstück im Süden Berchings eine einfache Sache und wurde genehmigt. Der beantragten Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans "Südlich der Südtangente" hinsichtlich der Dachneigung wurde ebenfalls mit einer Gegenstimme zugestimmt.

50 Kühe und das Grundwasser

Ein Bauer aus Thann will an ein bestehendes Gebäude anbauen und dann beide Gebäude als Maschinenhalle beziehungsweise als Unterstand für freilaufende Tiere nutzen. Trotz Bedenken wegen eventueller Gefahren für das Grundwasser durch die Tiere wurde das Einvernehmen erteilt. Die Rede war von 50 Rindern.

Auch der Antrag eines Landwirts aus Wackersberg auf Neubau einer Güllegrube mit Güllebefüllplatz auf einem Grundstück der Gemarkung Altmannsberg wurde genehmigt. Der Verwaltung liegen die bauplanrechtliche Voraussetzungen vor. Der Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans SO-Photovoltaikanlage Weidenwang wurde ebenfalls zugestimmt. Im Rahmen dieser Verfahren waren die Vorschläge des Planungsbüros Lichtgrün Landschaftsarchitektur sowie Stellungnahmen der Träger eingegangen. Der Bauausschuss genehmigte einstimmig. Hinweise von Telekom und Bundesnetzagentur wurden berücksichtigt.

Für den barrierefreien Ausbau des Reichenauplatz in der Innenstadt mussten nachträglich die Anträge genehmigt werden. Es handelt sich dabei um weitere Kosten in Höhe von 50 467,88 Euro. Insgesamt sind 1,309 Millionen Euro veranschlagt.

Einige Stadträte hatten offenbar bereits Mängel an der Bauausführung entdeckt. Deshalb fragte Stephan Zeller nach, wer denn die Abnahme der Gewerke vornimmt. Regina Burger zum Beispiel hatte Pflaster mit fünf verschiedenen Arten von Belägen auf einem Fleck von fünf Quadratmetern entdeckt. Auch ragten einige Platten aus der Fläche heraus, so dass Passanten stolpern könnten.

Manfred Rackl wollte wissen, ob die Schäden keiner gesehen habe und Bürgermeister Ludwig Eisenreich empfahl schließlich allen Räten: "Geht´s hin und schaut´s es Euch an."

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