Berger Schüler gedenken Scholl-Geschwister

24.2.2020, 12:20 Uhr
Berger Schüler gedenken Scholl-Geschwister

© Foto: Gemeinde Berg

Mit Konrektorin Heike Söllner und Studienrat Markus Fügl kamen die Schüler dort wie in jedem Jahr zum Gedenken zusammen. Die Jugendlichen der Klassen zogen von der Rosenbergstraße zur mit einem Rosengebinde geschmückten Gedenktafel an der Rathauswand und zeigten, dass dieses Geschehen auch bei ihnen Spuren hinterlassen hat.

Flugblätter verteilt

Sie wussten, dass vorher noch Josef Goebbels den "totalen Krieg" ausgerufen hatte und kurz danach im Gefängnis Stadelheim mit dem Fallbeil das Leben der jungen Idealisten rigoros und kaltblütig zu Ende gebracht wurde.

Hans und Sophie Scholl, so wurden die Schüler vorher informiert, waren keine "auffälligen" Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime. Für beide war es die wichtigste Aufgabe, im Stillen mit Freunden und Gleichgesinnten die Bürger über die verbrecherischen Taten und das Wirken der Nazis zu informieren. Mit den Flugblättern der "Weißen Rose" setzten sie das um.

Bis Sophie Scholl, so Markus Fügl, beim Verteilen jener Flugblätter im Uni-Gelände München vom Hausmeister ertappt wurde. Das Papier selbst hatte hochbrisante Inhalte, etwa die Aufforderung, sich gegen das tägliche Verbrechen zu wehren.

In Berg wird Hans und Sophie Scholl besondere Ehre erwiesen. Seit 2004 gibt es einen Sophie-Scholl-Platz und das angrenzende Areal wurde neu gestaltet und zum Sophie-Scholl-Park umbenannt. Auch Straßenzüge im neuen Baugebiet "Am Ludwigskanal" tragen die Namen von Mitgliedern der "Weißen Rose". An den Hitler-Attentäter Georg Elser erinnert ebenfalls eine Straße in Berg.

Bürgermeister Helmut Himmler würdigte den Mut der Widerstandskämpfer gegen menschenverachtendes Unrecht im NS-Staat.

Ihnen sei auch bewusst gewesen, dass sie im Falle ihrer Entdeckung in so jungen Jahren ihr Leben verlieren würden. Daher seien sie Vorbilder für Zivilcourage und die Stärke des Rechts. Ihr Wirken müsse daher im öffentlichen Raum im Bewusstsein der Menschen gehalten werden.

Gerade vor dem Hintergrund eines neuen Rassismus, neuer Intoleranz und Gewalt gegenüber Andersdenkenden oder Migranten sei auch jeder Mensch zu humanem Reden und Handeln aufgerufen.

Jeder einzelne Mensch habe unabhängig vom jeweiligen Alter neben den garantierten Rechten eben auch Pflichten seinen Mitmenschen gegenüber.

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