Berngau: Räte schauen bei Biogas genau hin

26.4.2020, 10:53 Uhr
Berngau: Räte schauen bei Biogas genau hin

© Foto: Anne Schöll

In der 67. Sitzung seiner Amtsperiode und seiner letzten hat sich der scheidende Bürgermeister Wolfgang Wild in einer emotionalen Rede bei allen bedankt und die Aufgaben während seiner Amtszeit kurz umrissen.

Doch bevor es gegen 22.10 Uhr so weit war, hatte das Gemeinderatsgremium noch eine Menge Arbeit zu erledigen, bis in der nächsten Sitzung Wilds Nachfolger Thomas Meier die Regie übernimmt. Fand die Märzsitzung, um genügend Abstand voneinander einhalten zu können, noch im Mehrzweckraum der Schule Berngau statt, war diese in die Turnhalle verlegt worden. Grund: Die künftigen sieben neuen Gemeinderäte samt Thomas Meier waren als Zuhörer eingeladen worden.

Zunächst ging es um Bauanträge. Einstimmig ergingen die Beschlüsse, dass Tobias Lang in Tyrolsberg in der Riegelgasse ein neues Einfamilienhaus bauen darf. Das Landratsamt hat den Bauplatz als innerörtlich eingestuft. Landwirt Richard Pirkl darf in Mittelricht seine landwirtschaftliche Bergehalle erweitern, muss aber das Dach- und Oberflächenwasser auf eigenem Grund entsorgen, damit keine schädlichen Auswirkungen auf dem Nachbargrund entstehen.

Biogasanlagenbetreiber Albert Fiehl aus Allershofen will seine Biogasanlage um ein eingehaustes Separierungsgebäude erweitern und das Silo entgegen der Bauvoranfrage im Januar nun doch als Güllelager und nicht als Sickerwasseraufbewahrung nutzen. Das Sickerwasser will er auslagern in die Güllegrube des Landwirts Markus Seßler am Ramoldplatz in Berngau. Die Gemeinde verweist auf die schwierige Anfahrtssituation zum Anwesen Seßler und sieht das kritisch im Hinblick auf die Menge, die im Ort gelagert werden soll. Empfehlung: Fiehl sollte nach einer anderen Lösung suchen.

Markus Pröpster fragte nach, wer das prüft, wenn der dazu geschlossene Vertrag Fiehl/Seßler in fünf Jahren ausläuft. Wild: "Eine emissionsrechtliche Angelegenheit ist in Zuständigkeit des Landratsamtes". Ein Schreiben des Landratsamtes zum Antrag Fiehls, das Regen- und Dachflächenwasser zu versickern, gab Wild dem Gremium zur Kenntnis. Der Antrag sei vom Wasserwirtschaftsamt bereits geprüft worden.

Offizieller Bescheid: Fiehl darf nicht, wie beantragt, die Wässer über einen Schacht direkt in die Sulz ableiten. Das Wasser muss auf dem Grundstück selbst versickert werden.

Terrasse im Überschwemmungsgebiet

Zurückgegeben wurde eine Bauvoranfrage eines Bauwerbers, der auf einem Grundstück in Berngau ein Doppelhaus bauen möchte, bei dem die Terrasse ins Überschwemmungsgebiet der Lach kommen würde. Hier muss der Antragsteller zunächst das Wasserwirtschaftsamt kontaktieren.

Der scheidende Bürgermeister Wild dankte seiner alten Mannschaft für die konstruktive Zusammenarbeit. "Ich hätte gerne noch sechs Jahre weitergemacht, das wäre aber für meine Gesundheit die zweitbeste Option gewesen". Er werde nach Ablauf der Amtszeit nicht wieder zur Polizei zurückkehren. Ihm sei der Eintritt in den Ruhestand bewilligt worden. "Ich freue mich auf die Zeit, in der ich Zeit habe für Dinge, die ich schon immer mal tun wollte".

Sein Fazit zur Amtszeit: Berngau befinde sich auf einem guten Weg in Sachen soziale Dorfentwicklung. Mit dem Generationennetzwerk habe man sich einen Namen über die Grenzen Bayerns hinaus gemacht. Dies alles gelinge nur, wenn alle an einem Strang ziehen.

Die Schule Berngau mit den Partnerklassen der Lebenshilfe, das Lukas-Anwesen, in das gemeindliche Einrichtungen und in den oberen Wohnungen Bewohner der Lebenshilfe einziehen sollen, oder die Erkläranlage, ein Klenze-Bauwerk, für das eine ganz neue Nutzung gefunden worden ist, sind Projekte, neben Straßenbau, Baulandausweisungen, Renaturierungen und vielem anderem. Abschließend überreichte ihm sein Stellvertreter Thomas Großhauser einen Geschenkkorb des Gremiums als Zeichen der Wertschätzung für seine Arbeit und seinen respektvollen Umgang mit den Menschen.

Keine Kommentare