Berngau: Zaun soll vor Elektro-Smog schützen

16.6.2020, 09:19 Uhr
Berngau: Zaun soll vor Elektro-Smog schützen

© Foto: Anne Schöll

Die Arbeiten zur Erweiterung der Kindertagesstätte um zwei Krippengruppen laufen auf Hochtouren und schreiten gut voran. Die Baufirma Dörrmann hat inzwischen den Rohbau fertiggestellt. Zurzeit ist die Schreinerei Seidl mit dem Einbau der Fenster beschäftigt, die Pläne für die Küchen sind in Arbeit. "Nächste Woche startet die Firma, die den Estrich einbaut", teilte Meier mit.

Man sei guter Dinge, dass die Bauarbeiten bis zum Start des neuen Kindergartenjahres im Herbst abgeschlossen sind und die Gruppen in Betrieb gehen können. Die Kostenberechnung für die Maßnahme liegt bei 1,599 Millionen Euro. Dieser Tage sei der Förderbescheid eingetroffen. Demnach gibt es 48,6 Prozent Zuschuss, das entspricht der Summe von 770 000 Euro.

Klenze-Bau wird saniert

Zur Erkläranlage, die auf dem Gelände der stillgelegten Berngauer Kläranlage entsteht, sagte er, die Sanitärarbeiten im Pavillon sind abgeschlossen. Er bildet mit dem Tropfkörper, einem Rundbau des Königlichen Baumeisters Leo von Klenze, der auch die Befreiungshalle in Kelheim geplant hat, den Mittelpunkt der Erkläranlage.

Die Anlage ist ein Baustein im Generationennetzwerk Berngau, soll von der Schule und für Vereinsaktivitäten genutzt werden und als Rastplatz von Radfahrern, die beispielsweise den daran vorbeilaufenden Fünf-Flüsse-Radweg befahren. Nun stehen auf dem Gelände die Erdarbeiten an, die so Meier, beginnen können, wenn die Telecom den Telefonmast entfernt hat.

Weiter teilte er mit, der Obst- und Gartenbauverein habe schon nachgefragt, wann er das Areal für Aktivitäten mit der Kindergruppe nutzen kann. Auch für die Schule sei es ein guter Ort, in Coronazeiten Unterricht an der frischen Luft anzubieten.

Mit dem Lukas-Anwesen fuhr der Bürgermeister fort. Die Fertigstellung der detaillierten Kostenberechnungen für die Gewerke Heizung, Sanitär und Lüftung sind für Ende Juli vorgesehen, so dass im Herbst weitere Genehmigungen erfolgen können. Etwas später, Ende diesen Jahres, sollen die Ausschreibungen erfolgen und im Frühjahr mit Sanierung und Umbau begonnen werden.

"Von den Gesamtkosten über 3,8 Millionen Euro sind 2,6 Millionen Euro förderfähig, zu denen es zwei Millionen Euro Zuschuss gibt", erläuterte der Bürgermeister. Die restliche Bausumme, 1,8 Millionen Euro, muss die Gemeinde selber finanzieren.

Bauhof kommt dazu

Meier fügte an, man mache im 14-Tag-Turnus Planungsbesprechungen zu den Baustellen Kita und Lukas-Anwesen. Neu dazu kommt nun der Bauhof, der in den Nebengebäuden eines Anwesens in der Freystädter Straße entstehen soll. In einer der nächsten Sitzungen werden die Planungen dazu vorgestellt.

Der Besitzer eines Anwesens in Berngau beantragte, sein Grundstück mit einem zwei Meter hohen Doppelstabmattenzaun (Industriezaun) einzufrieden. Als Grund nannte er seine Krankheit; der Zaun solle die Strahlung des Sendemasts abhalten, damit er wieder in seinen Garten könne. Birgit Ochsenkühn fragte nach der erlaubten Höhe des Zauns und erfuhr, laut Bebauungsplan sei ein Meter vorgesehen.

Marion Behrends fürchtet: "Wir schaffen einen Präzedenzfall, wenn wir das genehmigen". Weiteren Anwohnern, zum Beispiel Hundebesitzern, müsste man dann das Aufstocken ebenfalls erlauben. Gerhard Grad bezweifelte, dass Wlan-Signale vor einem Zaun halt machen. Matthias Braun wandte ein, der Bauwerber habe ein ärztliches Attest beigefügt.

Peter Fiehl meinte, es müsse eine andere Möglichkeit geben, die Strahlung zu reduzieren. "Wir müssen das baulich beurteilen; zwei Meter Höhe wirken wie ein Gefängnis", so die Ansage von Sebastian Schrafl dazu. Obwohl die Nachbarn unterschrieben haben, lehnte das Gremium einstimmig ab. Es müsse eine andere Lösung gefunden werden.

In der Buchbergstraße möchte ein Bürger ein Wohnhaus mit Einliegerwohnung und Doppelgarage bauen, was genehmigt wurde. Befreiungen für die Überschreitung der Abstandsfläche und der Baugrenze gibt es.

Separate Baustellenzufahrt

Die Satzungsänderung für den Bebauungsplan Röckersbühl West II, den einige von den Bautätigkeiten betroffenen Anwohner gefordert haben (wir berichteten), kommt nicht. Meier sagte dazu, man habe mit den Bürgern den Sachverhalt diskutiert. Unter anderem sei man übereingekommen, eine separate Baustellenzufahrt für eine gewisse Zeit einzurichten und so für Entlastung zu sorgen.

 

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