Bester Kameramann aus Neumarkt

1.6.2020, 10:47 Uhr
Bester Kameramann aus Neumarkt

© Foto: Felix Pflieger privat

Eingereicht hatte das Team um Felix Pflieger den Kurzfilm "Die letzten Kinder im Paradies". Regie zu der Geschichte um den Tod einer geliebten Großmutter hatte Anna Roller geführt, am Drehbuch schrieben Wouter Wirth und Anna Roller und Felix Pflieger eben besorgte die außergewöhnliche Fotografie dieses Films, in dem Blüten, Kräuter, Spinnweben, alles ungewöhnliche Vanitas-Symbole, eine wichtige Rolle spielen. Denn die Kinder versuchen mit allen Mitteln, die emotionale Bindung zur verstorbenen Großmutter nicht abbrechen zu lassen. Die Jury mit ihrer Präsidentin Simone Stewens jedenfalls konnte Felix Pfliegers ebenso handwerklich solide wie künstlerisch fragile Arbeit unbedingt überzeugen. Es war dies der 30. Preis für außergewöhnliche Kameraarbeiten, und weil die Vergabe schon zum 30. Mal stattfand, hatte die Jury auch 30 Bildgestalter in die engere Wahl genommen. Umso bemerkenswerter die Leistung von Felix Pflieger.

Die Juroren, die sich im Februar dieses Jahres beim ZDF in Mainz zur Sichtung trafen, erkoren aus insgesamt 433 Beiträgen, in unterschiedlichen Kategorien, unter anderen Felix Pflieger als preiswürdig.

Vergeben wurde die Auszeichnung am Freitag mittels einer Online-Preisverleihung, die wegen der Corona-Pandemie immerhin die Möglichkeit eröffnet, dass jedermann Einblick in die prämiierten Beiträge nehmen kann.

Felix Pflieger, der 1987 in Neumarkt zur Welt kam und hier das Willibald-Gluck-Gymnasium besucht hat, erbte die Begeisterung für Fotografie und Film vom Großvater. Der war ein passionierter Hobbyfotograf und Kamerasammler, so dass Felix schon als Schüler erste Projekte mit dem Camcorder startete. Nach seinem Bachelorstudium in Amberg erwarb der kreative Jungfilmer in Salzburg den Bachelor und schaffte es anschließend, unter hunderten von Mitbewerbern, an die Hochschule für Fernsehen und Film in München.

Die Zielstrebigkeit lohnte sich unbedingt: Felix Pflieger hat bereits mehrere Projekte für Kino und Fernsehen realisiert und der Deutsche Kamerapreis ist bis jetzt zwar der wichtigste, aber beileibe nicht der einzige Preis, den der junge Künstler hinter der Kamera für sich beanspruchen durfte: Für den Kurzfilm "PAN" (Regie ebenfalls Anna Roller), in dem eine ekstatische Tänzerin unbedingt den Götterflötisten auf sich aufmerksam machen will, gab es den Best Cinematography-Award auf dem Filmfestival in Mexico-City; und für die soeben mit dem Kamerapreis bedachte Arbeit "Die letzten Kinder im Paradies" errang Felix Pflieger 2019 in Polen den "Bronze Tadpole"; bei der Verleihung stand der junge Neumarkter mit Kino-Stars wie Quentin Tarantino und Lawrence Sher ("Joker") auf der Bühne.

Info: www.deutscher-kamerapreis.de/ und www.hff-muenchen.de/deDE/film-detail/die-letzten-kinder-im-paradies.4165

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