Blutspender brauchen Geduld: Viele Erstspender und ungünstige Ausweichlokale

30.9.2020, 10:30 Uhr
Schnell vorbei: Die klassische Blutspende dauert in der Regel nicht länger als zehn Minuten. Doch bis man auf der Liege Platz genommen hat, kann schon einge Zeit vergehen.

© Kai Remmers Schnell vorbei: Die klassische Blutspende dauert in der Regel nicht länger als zehn Minuten. Doch bis man auf der Liege Platz genommen hat, kann schon einge Zeit vergehen.

"Ich möchte mich dafür entschuldigen", sagt Jutta Birkl, zuständig beim BRK Neumarkt. In den vergangenen Monaten habe einiges nicht so geklappt, wie es sollte.


Hilfsbereitschaft groß: Viel mehr Blutspender in Corona-Krise


Zwei Faktoren spielten dabei eine große Rolle: Wegen der Corona-Pandemie darf das eigentliche Blutspende- Lokal, das Seniorenheim in der Friedenstraße, nicht genutzt werden. Der Landkreis stellte schnell Ausweichquartiere zur Verfügung: Erst in der Berufsschule, seit Mai im Ostendorfer-Gymnasium. Dort kannte sich das eingespielte ehrenamtliche BRK-Team nicht so gut aus.

Der zweite Grund ist eigentlich positiv: Gerade zu Beginn der Pandemie wollten viel mehr Menschen Blut spenden als sonst. "Wir hatten ganz viele Erstspender", sagt Birkl. In gewöhnlichen Monaten sind es zehn Menschen. Heuer sind es 40 Personen bei jedem Termin, darunter viele Jugendliche. Nicht nur die Neumarkter Ehrenamtlichen wurden von der Spendenbereitschaft überrascht, sondern auch das hauptamtliche Team vom BRK-Blutspendedienst. Es hatte zu wenig Liegen dabei, um den Ansturm zu bewältigen. Nun sei man besser vorbereitet, so Birkl.


Stark beim Blutspenden: Lob für die Fürther


Das ist auch notwendig. Das Tohuwabohu bringt selbst treue Blutspender auf die Palme. Schon über 170 Mal hat Jörg Götz aus Pilsach seit seinem 18. Lebensjahr Blut gespendet. Es hätten schon 172 Mal sein können. Doch im April hat er vor der Berufsschule in Neumarkt von 17.30 bis 18.10 Uhr gewartet, vor ihm und hinter ihm viele bereitwillige Spender. Es durften noch einige in das Gebäude. Dann war Schluss. Die Kapazität sei erschöpft, hieß es.

Im September versuchte er es mit seinen beiden Söhnen im Ostendorfer- Gymnasium. Als sie um 18.15 Uhr ankamen, wurden sie wieder abgewiesen. "Eine Wartezeit ist für mich kein Problem", sagt er. "Aber abgewiesen zu werden, ärgert mich schon." Am kommenden Montag, 5. Oktober, ist das Blutspendeteam erneut umgezogen: Von 14 bis 20 Uhr macht es Station in der Kleinen Jurahalle, wo mehr Platz ist. Am 2. November und am 7. Dezember ist man wieder im Ostendorfer-Gymnasium. Und ab Januar nur noch in der Jurahalle.

Alle Termine und Orte: www.blutspendedienst.com

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