Bögl appelliert an die Jamaika-Verhandler

10.11.2017, 11:53 Uhr

Die Firmengruppe Max Bögl hatte sich zu Beginn der Energiewende mit einem speziellen Windturm-Konzept gut am Markt für erneuerbare Energieen platziert. Erklärtermaßen sollte die Turmproduktion eine wichtige Sparte der Bögl-Unternehmensgruppe werden. Dazu hat das Sengenthaler Unternehmen an seinem Hauptsitz und in Norddeutschland bedeutende Produktionskapazitäten aufgebaut.

Nach dem Inkrafttreten der sogenannten 10-H-Regelung, restriktive Abstandsbestimmungen für Windräder, erlebte der Ausbau der Windenergie vor allem in Bayern einen Niedergang.Wegen des stockenden Absatzes von Windkraftanlagen hat Bögl angeblich "vorübergehend" die Produktion in Sengenthal eingestellt. Energiepolitische Statements gibt die Firmengruppe Max Bögl gewöhnlich nicht ab.

Die Unternehmen fordern, Klimaschutz und Energiewende sowie die Umsetzung des Klimaschutzplans 2050 zum Modernisierungsprogramm für Deutschland zu machen. "Eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz ist eine große Chance für die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft", heißt es in der Erklärung.

"Die kommende Regierungskoalition sollte darum die Geschwindigkeit der Transformation hin zur treibhausgasneutralen Wirtschaft erhöhen und hierzu die enge Zusammenarbeit mit europäischen und internationalen Partnern suchen", heißt es in der Resolution. Mit Hilfe kluger staatlicher Rahmensetzungen könne auch die im internationalen Wettbewerb stehende energieintensive Industrie ihre Transformation vorantreiben und dabei ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten.

Zusammen bringen die Unternehmen mehr als 450 000 Beschäftige alleine in Deutschland und einen globalen Umsatz von über 350 Milliarden Euro (mehr als der deutsche Bundeshalt 2017) auf die Waage. Koordinatoren der Erklärung sind die Unternehmensverbände Stiftung 2° und B.A.U.M. sowie die Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch.

Sechs DAX-Unternehmen

Zeichner der Erklärung sind in Deutschland aktive Großunternehmen, größere Mittelständler und Verbände aus einer erheblichen Bandbreite von Branchen, darunter sechs DAX-30-Konzerne und viele bekannte Namen. Auch energieintensive Industrieunternehmen und Kohlekraftwerksbetreiber unterstützen den Appell. Viele der zeichnenden Unternehmen sind keine unmittelbaren Gewinner der Dekarbonisierung oder Energiewende. Die Zeichner sind jedoch bereit, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

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