Öffentlich-Private Partnerschaft

Bögl und der Landkreis Neumarkt planen Erd-Deponie

29.7.2021, 08:30 Uhr

Größeren Diskussionsbedarf erforderte im Kreisausschuss die Vorstellung des neuen Deponiekonzeptes für die Erd- und Steindeponie in Pollanten. Deren Kapazitäten reichen höchstens noch drei bis vier Jahre. Laufzeitverlängernde Maßnahmen werden gesucht. Als eine praktikable Lösung stellte sich ein gemeinsames Deponiekonzept mit der Max-Bögl-Stiftung heraus.

Die Deponie erstreckt sich über insgesamt fünf Grundstücke. Drei gehören der Firma Geiger, eines einer Erbengemeinschaft und eines dem Landkreis. Westlich an die Deponie grenzen zwei Grundstücke im Eigentum der Stadt Berching – langjährig an die Firmengruppe Max Bögl zur Auffüllung verpachtet.

Wiederum westlich grenzen zwei Grundstücke der Gemarkung Pollanten, die bis vor kurzem im Eigentum der Firma Egner standen und als Ausgleichsfläche für Sandabbau dienten. Diese Flächen hat jetzt die Max-Bögl-Stiftung als Ausgleichsfläche erworben. Auch der Landkreis hat Interesse an städtischen Flächen gezeigt. So ergab sich eine gewisse Konkurrenzsituation.

Gemeinsames Deponie-Konzept

Aus dieser nicht einfachen Gemengelage ist nach konstruktiven Gesprächen aller Beteiligten ein gemeinsames Deponiekonzept entstanden, von dem alle Seiten profitieren werden, zeigte sich Roland Hadwiger überzeugt. Es soll auf der Gesamtfläche aller Grundstücke ein umfassender Deponiekörper entstehen. So müssen einzelne Grenzen nicht abgeböscht werden, und durch die einheitliche Planung und dadurch deutlich vergrößerte Grundfläche ist eine Überhöhung der künftigen Deponie möglich - und ein weiteres Deponievolumen entsteht.

Als Rahmenbedingungen wurden vereinbart: Der Landkreis zieht sein Kaufinteresse an den städtischen Flächen zurück und ermöglicht der Max- Bögl-Stiftung den Kauf. Der Landkreis wird von der Stiftung an dem neu zu schaffenden Deponievolumen ein Kontingent von etwa 25 Prozent, mindestens jedoch 100000 Kubikmeter zur Nutzung erhalten. Außerdem übernimmt die Max-Bögl-Stiftung federführend die Planung für den gesamten Deponiekörper, um unnötigen Doppelaufwand zu vermeiden.

Neben der bestehenden Deponie

Das Landkreiskontingent soll an die bestehende Landkreisdeponie angrenzen, und die Überlassung des Kontingents soll auf der Basis anteiliger Planungs- und Herstellungskosten inklusive des späteren Rekultivierungsaufwandes erfolgen. Die Max-Bögl-Stiftung hat inzwischen das Ingenieurbüro R+H Umwelt GmbH mit der Gesamtplanung beauftragt.

Für den Planungsaufwand des Landkreises macht es Sinn, ebenfalls das Büro R+H Umwelt zu beauftragen. Zu prüfen wird neben der Entwässerung auch sein, ob das Konzept "Deponie auf Deponie" wirtschaftlich ist. Für die Grundlagenermittlung, die Vorbereitung und Zusammenstellung möglicher und notwendiger Maßnahmen zur Erfüllung deponierechtlicher und hydrogeologischer Anforderungen einschließlich der Vorbereitung und Durchführung eines Scoping-Termins berechnet die Firma 10450,44 Euro.

Einstimmig stimmte der Ausschuss sowohl dem Konzept für eine gemeinsame Deponieplanung als auch dem Auftrag für die vorbereitenden Planungsleistungen an das Büro R+H Umwelt GmbH zu.

Mehr Verkehr?

Marco Gmelch (CSU) machte auf die starke zusätzliche Verkehrsbelastung aufmerksam. Die Probleme um die Sicherheit würden zunehmen.

Roland Hadwiger versuchte zu beruhigen. Die Zufahrtstraße werde auf 3,5 Meter begrenzt und Ausweichstellen würden geschaffen. Die Straße werde staubfrei ausgebaut und die Geschwindigkeiten würden durch die geringere Breite langsamer. Es wurden auch andere Alternativen ins Auge gefasst. Eine direkte Anbindung an die B 299 liege fix und fertig vor, scheitere aber an den Eigentumsverhältnissen der benötigten Grundstücke. Auch die Belange des Sportvereins würden berücksichtigt.

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