Bundespolizei warnt: Bahnanlagen sind keine Freizeitparks

27.7.2021, 04:49 Uhr
Bei einem tragischen Unglück in der Nähe von Landshut sind im Oktober 2020 zwei Schüler von einen Zug erfasst worden, als sie über die Gleise liefen. 

© NEWS5 / Pieknik, NEWS5 Bei einem tragischen Unglück in der Nähe von Landshut sind im Oktober 2020 zwei Schüler von einen Zug erfasst worden, als sie über die Gleise liefen. 

So musste im Februar 2021 ein Zug in Postbauer-Heng eine Vollbremsung einleiten, weil Kinder sich im Gleisbereich aufhielten, berichtet die Bundespolizei. Der Lokführer erlitt einen Schock, ein weiterer Fahrgast wurde leicht verletzt. Die Bundespolizei ermittelte damals wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und fahrlässiger Körperverletzung. Die Kinder konnten nicht identifiziert werden und waren aufgrund ihres geschätzten Alters wohl auch schuldunfähig. Dennoch hätte dies wohl zivilrechtliche Schadensersatzansprüche nach sich ziehen können.

Ein weiteres lebensgefährliches Phänomen sind Selfies mit Gleisanlagen. Ende April haben drei junge Burschen das Brückengeländer des „Safferlinger Stegs“ in der Nähe des Hauptbahnhofes Regensburg überklettert und sich dabei fotografiert. Die Brücke befindet sich nur wenige Meter über der Oberleitung. Später räumten zwei Jungs ein, über die Gefahren ihres riskanten Manövers nicht nachgedacht zu haben.

Im Juni wäre es bei einer Schulabschlussfeier in Amberg fast zu einer kritischen Situation gekommen. Eine Gruppe von Schülern feierte den letzten Prüfungstag. Ein stark alkoholisierter 19-Jähriger entfernte sich von den anderen Feiernden. Freunde fanden ihn später orientierungslos im Bahngleis sitzen und zogen ihn von den Schienen.

Die Bundespolizei Waldmünchen mahnt Kinder und Jugendliche deshalb zur Vorsicht:

"Haltet euch nicht im Gleisbereich auf! Züge nähern sich fast lautlos und können je nach Windrichtung oft erst sehr spät wahrgenommen werden. Sie haben einen langen Bremsweg, entwickeln eine Sogwirkung und können nicht ausweichen.

Klettert nicht auf Masten, Schutzeinrichtungen, Brücken und abgestellte Schienenfahrzeuge. Es entsteht eine lebensgefährliche Nähe zum Oberleitungsnetz der Eisenbahn – dieses steht unter einer Spannung von 15.000 Volt!"

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