Bürgerentscheid: Frage zum Stadtpark lässt viele Fragen offen

15.5.2019, 12:00 Uhr
Bürgerentscheid: Frage zum Stadtpark lässt viele Fragen offen

© André De Geare

"Sind Sie dafür, dass die über 100 von der Fällung bedrohten Bäume im Neumarkter Stadtpark erhalten bleiben und der Stadtpark ökologisch gestaltet wird?", lautet die Eingangsfrage. Das klingt eindeutig. Doch die folgenden fünf Unterpunkte zeigen, dass es doch nicht so einfach ist.

Die dringend erforderliche Aufhübschung wollen alle: Sowohl die Stadträte, die für die Planungen des Büros Lex Kerfers gestimmt haben, als auch die Initiatoren des Bürgerentscheids von SPD, Bund Naturschutz und Flitz. Nur in der Ausrichtung gibt es Unterschiede.

Allerdings: Der von der Stadtrats-Mehrheit abgesegnete Plan ist spruchreif, es gibt Zuschuss-Zusagen von der Regierung. Man könnte also diesen Herbst wahrscheinlich loslegen. Falls der Bürgerentscheid erfolgreich ist, dauert es länger. Die Umplanung kostet Zeit. Und auch die Zuschussfrage wird neu aufgerollt. Und möglicherweise passiert lange Zeit gar nichts.

Wer mit "Ja" stimmt, nimmt dieses in Kauf für sein Öko-Gewissen. Wer mit "Nein" stimmt, wird recht bald einen neu gestalteten Stadtpark haben, der zu Beginn womöglich etwas kahl wirkt.

Die Hainbuchen an der Schanze sind zum Symbol geworden: Die Befürworter des Bürgerentscheids möchten sie unbedingt erhalten.

Ebenso wie viele andere Bäume. Auch die Büsche, Sträucher und Hecken sollen nicht angetastet werden, sondern als Lebensraum für Heckenbrüter erhalten bleiben. Die Befürworter der bestehenden Planung hingegen sehen sich durchaus auch als Naturfreunde. Sie verweisen darauf, dass der Park lange vernachlässigt worden sei und 47 Bäume neu gepflanzt werden.

Einig sind sich beide Seiten beim Leitgraben: Er soll freigelegt werden. Und der "Wunder-Parkplatz" in den Stadtpark einbezogen. Doch hier enden die Gemeinsamkeiten. Denn ausgerechnet dort stehen einige der Bäume, die der Bürgerentscheid unbedingt erhalten möchte.

Von der Stadt Neumarkt wird es bis zum Wahltag keine Bürgerinformationen rund um den Stadtpark geben. "Wir sind zur Neutralität und Parität verpflichtet", sagt Sprecher Franz Janka.

Die SPD veranstaltet am Sonntag, 19. Mai, um 14 Uhr einen Parkspaziergang, bei dem sie zeigen will, welche Bäume und Gehölze "von einem Kahlschlag bedroht" seien.

Doch von den anderen politischen Parteien und den Stadträten, ist bisher nur wenig zu hören. Selbst auf die Durchsetzung eines eigenen Ratsbegehrens hat die Mehrheit von CSU und UPW verzichtet. Vielen Bürgern hätte sie die Entscheidung damit sicherlich einfacher gemacht.

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