Chaotische Szenen in Neumarkts Seelstraße

NEUMARKT - Wer in der Seelstraße wohnt, muss in diesen Wochen leidensfähig sein. Spätestens seit auch an der Egerländer Straße oberhalb des Freibads gebaut wird, dient sie als Schleich- und Ausweichstrecke, fahren Lkw durch die schmale Straße, stauen sich die Autos.

  Was die Sache nicht einfacher macht: Die Affenhitze sorgt für Rekordbesuch im Neumarkter Freibad. Un die Besucher des Freibads stellen ihre Autos ab, wo sie eine Möglichkeit sehen – was aber nicht heißt, dass es dort erlaubt ist. An manchen Tagen sind beide Seiten zugeparkt bis zur Einmündung der Seelstraße. Die Autos stehen so weit auf dem Gehsteig, dass nur schlanke Fußgänger vorbeikommen. Mit einem Kinderwagen oder einem Fahrrad an der Hand ist es unmöglich. Das führt zu teilweise chaotischen Situationen, wie zwei zufällige Beobachtungen zeigen:

Ein blauer Kleinwagen biegt von der Sandstraße nach links ab, fährt im Schritttempo an der langen Reihe parkender Autos vorbei. Bei der Treppe zum Schlossweiher wendet das Auto auf der Fahrbahn, fährt einige Meter und stoppt urplötzlich. Sein Fahrer hat einen Mann gesehen, der gerade das Freibad verlässt und zum gegenüberliegenden Stellplatz geht. Bis der blaue Kleinwagen dort steht, vergehen einige Minuten, in denen sich die Autos bis in die Kreuzung stauen.

Andere brauchen gar keinen Parkplatz. "Schließlich gibt es die Straße", denkt sich wohl die Fahrerin eines SUV, der mit laufendem Motor und Warnblinker beim Eingangsbereich des Freibads steht, bis das Töchterchen endlich mit nassen Haaren herauskommt.

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Neumarkt

27.6.2019, 18:57 Uhr

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Glücklicherweise führt das Durcheinander nicht zu mehr Unfällen. "Wir können keine Auffälligkeiten feststellen", heißt es von der Polizei. Doch habe man mehrfach wegen massiver Parkverstöße eingreifen müssen. Dabei gibt es in Laufweite genügend Parkplätze – und das sogar kostenlos. Badbesucher können ihre Autos in den Parkhäusern der Stadtwerke oder der Tiefgarage Residenzplatz abstellen. An der Kasse erhalten sie einen Chip, der die freie Ausfahrt ermöglicht.

Die Situation am Freibad ändert sich in zwei Wochen noch einmal. Dann beginnt der Umbau der Seelstraße. Ab dem Badgebäude rückt die Fahrbahn näher an den Schlossweiher heran, damit ausreichend Platz ist für sichere Haltestellen. Parkplatz und Container verschwinden, dafür gibt es einen Rad-Abstellplatz.

Die Bauarbeiten dauern mindestens bis Ende des Jahres. In dieser Zeit wird die Seelstraße zur Sackgasse. Denn die Arbeiten finden in zwei Abschnitten statt, sodass entweder von der Mühlstraße oder von der Mariahilfstraße her die Zufahrt zum Freibad möglich ist.

Die Bauarbeiten in der Sandstraße dauern noch bis Anfang Oktober, dann wird sie für Pkw freigegeben. Für Fußgänger gibt es mittlerweile schon wieder einen Weg.