CSU sucht Nachfolger für Alois Karl

22.1.2019, 09:37 Uhr

Ein Brief an alle 87 Ortsvorsitzenden im Landkreis ist verschickt worden, auch alle anderen wichtigen Mitglieder sind über den Schritt informiert worden. Der nicht ganz überraschend kommt. Denn schon 2017, als der Kreisverband Karl mit 93 Prozent im Amt des Vorsitzenden bestätigte, hatte der 68-Jährige angekündigt, nicht noch einmal anzutreten.

"Jetzt sind alle ausdrücklich aufgefordert, geeignete Kandidaten zu benennen", sagt Karl. Sein Nachfolger - oder seine Nachfolgerin - wird am 17. Mai bestimmt. Vorher haben die Kandidaten einige Gelegenheiten zum Schaulauf. Etwa bei den Versammlungen in den 97 Ortsverbänden, wo demnächst Wahlen anstehen.

Außerdem wird es erstmals Regionalkonferenzen geben, in denen sich die Kandidaten der Parteibasis präsentieren. "Ähnlich wie es die CDU im vergangenen Herbst getan hat", sagt Karl. Die Basis kann mitreden und sich ein Bild machen." Geplant sind zwei Konferenzen im Landkreis am 29. April und am 2. Mai, sowie eine dritte in der Stadt Neumarkt, die noch nicht terminiert ist, sagt Kreisgeschäftsführer Werner Mikulasch.

Die CSU ist die mit Abstand größte politische Vereinigung im Landkreis Neumarkt. Sie hat insgesamt 2600 Mitglieder, davon leben 600 in der Stadt Neumarkt. Die 97 Ortsverbände sind in fast jedem Weiler verankert. Sie stellt den Landrat und zahlreiche Bürgermeister. Und nicht zuletzt vertritt Alois Karl den Wahlkreis Amberg/ Neumarkt im Bundestag, erhielt zuletzt 53,8 Prozent der Erststimmen im Landkreis Neumarkt.

Der 68-Jährige steht dem Kreisverband seit 2015 vor. Damals hatte Albert Füracker das Amt niederlegen müssen - er war zum Bezirksvorsitzenden gewählt worden und beide Ämter in einer Hand lässt die Partei nicht zu. Die plötzliche Vakanz hatte viele überrascht. Karl war sicherlich nicht ungern in die Bresche gesprungen.

Junge Talente

"Dieses Mal ist das Interesse größer", sagt Karl. In den vergangenen Jahren habe man vielen jungen Talenten und speziell auch Frauen die Gelegenheit gegeben, sich hervorzutun. "Namen nenne ich keine" - er tut es dann aber doch: Etwa die stellvertretende Kreisvorsitzende Susanne Hierl, die Landtagskandidatin Helga Huber, den Bundestagskandidaten Stephan Meier - und natürlich den Stadtverbandsvorsitzenden Marco Gmelch und die vielen jungen Ortsvorsitzenden in Neumarkt".

Vor Ort steht die CSU gut da, so Geschäftsführer Mikulasch. "Wir sind für viele Bürger der Stabilitätsfaktor in der Politik, an den man sich mit persönlichen Anliegen wenden kann." Unzufriedenheit mache sich an großen Themen fest wie etwa Flüchtlingen, Dieselskandal oder die Dauerfehden "Seehofer-Merkel" beziegungsweise "Seehofer-Söder".

Direktkandidatur lockt

Gute Aussichten also für einen künftigen Kreisvorsitzenden. Wobei das Interesse sicherlich auch mit einem Datum in zwei Jahren zusammenhängt. Bis zur Bundestagswahl 2021 kann man sich möglicherweise die Sporen für ein höheres Amt verdienen. Alois Karl lässt offen, ob er noch einmal antritt. "Auf jeden Fall hat der Kreisvorsitzende eine gute Chance, falls er an einer Kandidatur interessiert ist."

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