"Das werden wir nicht akzeptieren"

9.7.2019, 21:21 Uhr

© Foto: Günter Distler

 

Nun ist der Stadtrat wieder am Zug. In seiner nächsten Sitzung am Donnerstagabend werden seine Mitglieder über das "weitere Vorgehen" bei der geplanten Umgestaltung des Stadtparks beraten. Auch ein SPD-Antrag steht auf der Tagesordnung: "Die Stadt soll das Planungsbüro beauftragen, auf Basis des Bürgerentscheids neue Pläne für den Stadtpark zu erstellen", fasst SPD-Fraktionsvorsitzende Ursula Plankermann den Inhalt zusammen.

Doch war die Stadtverwaltung seit dem Bürgerentscheid offenbar nicht untätig: Sie hat die Pläne bereits modifiziert und vorab dem Bund Naturschutz bei einem Infogespräch im Rathaus unterbreitet. Dem schloss sich eine Ortsbegehung im Park an (das Grüppchen war einem NN-Redakteur beim Blick aus dem Bürofenster aufgefallen).

Darauf angesprochen, bestätigte Sigrid Schindler, die stellvertretende Kreisvorsitzende des BN, ihre Teilnahme an dem Meeting mit Werner Thumann, dem Umweltreferenten des Stadtrates. Das Treffen am Montag habe ihre Erwartungen aber bei weitem nicht erfüllt, sagt Naturschützerin Sigrid Schindler. "Das, was uns die Stadt vorgelegt hat, ist im Prinzip das gleiche Konzept, nur unter Beibehaltung möglichst vieler Bäume."

Wendeplatz für Anlieferer

Demnach müssten dennoch zehn bis 15 auch größere Bäume entfernt werden, berichtet sie. Und die Verbreiterung des Radwegs, damit Lkw mit Tribünenteilen für Veranstaltungen auf die Schanze gelangen können, sei auch nicht im Sinne des Bürgerentscheids, meint sie. "Obendrein soll es auch noch einen Wendeplatz für die Fahrzeuge geben. Aber hallo?"

CSU-Stadtrat Werner Thumann, der in den vergangenen zwei Jahren viel Herzblut in das Projekt gesteckt hat, beteuert gegenüber den NN: "Ich hoffe sehr, dass es mit dem Stadtpark in irgendeiner Weise weitergeht." Wichtig seien ihm vor allem eine Vergrößerung und die Renaturierung des Leitgrabens.

Vorrang für die Bäume als Sauerstoff-Spender oder auch Baumpatenschaften – so habe man sich auf Seiten der Volksbegehrer das überarbeitete Konzept vorgestellt, sagt Sigrid Schindler. "Ich denke, dass wir die Pläne so nicht akzeptieren werden."

Sie fordert die Stadtoberen auf, nach dem für sie unerwarteten Ausgang des Bürgerentscheids endlich aus dem Schmollwinkel zu kommen und den Willen der Bürgerschaft mit neuen, kreativen Ideen umzusetzen. Ursula Plankermann pflichtet ihr bei: "Wir lassen da nicht locker."

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