Open-Air-Konzert in Postbauer-Heng

Die Franggn Mafia rockt den Corona-Blues

20.6.2021, 15:24 Uhr
Huddl Andi Hutzler genoss es, wieder auf der Bühne zu stehen.

© Helmut Sturm, NNZ Huddl Andi Hutzler genoss es, wieder auf der Bühne zu stehen.

Mit ihrem ersten Auftritt nach einer gefühlten Ewigkeit beendete die "Franggn Mafia" ihren Corona Blues und den ihres Publikums mit einem großen Auftritt hinter dem KISH – open air.

Selbst die unvermeidlichen Hygieneauflagen konnten Hunger nach purer Lebensfreude der Menschen nicht verbergen. Die Band war heiß auf den Auftritt vor ihrem Publikum und die Sonne über Postbauer-Heng brannte erbarmungslos vom wolkenlosen Himmel.

„Kohsd geh“ war der Opener des Abends in bekannter Manier mit neuem Text in "brutal fränggisch" bei original Musik. Aufgekratzt beschrieb Andi Hutzler den noch andächtig lauschenden 200 Rockfans das Grauen der letzten Monate. „Ich hatte unendlich viel Zeit und wollte tausend neue Songs liefern. Es ging nichts. Kein einziges Lied kam aus meinem Hirn – ich brauche die Inspiration des Auftritts vor Euch!“

Fressorgien in der Corona-Zeit

Die einzigen Orgien der letzten Zeit waren Fressorgien, wie in dem Lied „Des schmeggd ma hald goud“ mit Humor und Sarkasmus beschrieben. Nachdenklich stimmten den Frontmann der Franggn Mafia die Veränderungen unserer Gesellschaft. Statt zusammenzuhalten, driften die Menschen auseinander und werden immer garstiger.

„Die Deppenquote steigt beängstigend.“ Dazu das passende Lied: „Wenn die Sunna scheint wird’s wieder scheij“ nach der Musik von „On The Sunny Side Of The Street“ und der Aufforderung: „Wir müssen wieder zusammenhalten!“

Das Publikum musste auftauen

Das Publikum brauchte etwas Zeit, bis es aus sich herauskam, bis es sich wieder traute. Der Sänger auf der Bühne gab alles, die Bassläufe wummerten, wurden fordernder und drängender und die Gitarrensoli zerfetzten den Nachthimmel.

Die "Franggn Mafia" gab Vollgas. Nicht fehlen durfte ihre Hymne: „Naggerd am Baggersee“. Es gab ungezügelten Zwischenapplaus und das Publikum jubelte. Fast ein wenig wehmütig erzählte Hutzler von den Schönheiten am Baggersee – von damals.

Eine eisenharte Premiere lieferte die Band mit „Mei is des Hell“, nach der Musik von AC/DC's "Highway to Hell". Die alten Kracher heizten dem Publikum mächtig ein. Und was reimt sich auf „Purple Rain“ von Prince – natürlich „Bärbl renn“.

Drei Stunden bester Rockmusik

Die Mafiosi aus Postbauer-Heng hatten es geschafft. Kaum war eine Stunde vorbei, die Sonne versank hinter dem Horizont und das Publikum war in Wallung, sang mit und forderte weitere bekannte Songs, wie „Sweed houm Middlfranggn“, „Schädelbrumma“ oder „Zeit is time“.

Nach drei Stunden bester Rockmusik und vehement geforderten Zugaben verabschiedete sich, fix und fertig, aber glücklich, die "Franggn Mafia" mit Glausi Herrmann an der Gitarre, Heini Spielberger am Keybord, Stephan Hausen am Schlagzeug, Dscherri Norbert Czerwek am Bass und Huddl Andi Hutzler (Xang).

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