Die Kita Höhenberg bleibt eingleisig

31.5.2020, 09:20 Uhr
Die Kita Höhenberg bleibt eingleisig

© Foto: Wolfgang Fellner

Der Antrag stammt aus dem Februar. Damals hatte es in Höhenberg 22 Anmeldungen für das Kindergartenjahr 2020/21 gegeben. Dem standen nur sieben freie Plätze gegenüber. Im aktuellen Kindergartenjahr 2019/20 waren sechs Kinder abgewiesen worden und besuchen deshalb andere Einrichtungen.

Hinzu kommt, dass sich ein Neubaugebiet im Einzugsbereich des Kindergartens gerade füllt, was wahrscheinlich weitere Kita-Kinder für Höhenberg in den kommenden Jahren mit sich bringen wird.

Wenn man auf das ganze Stadtgebiet schaut, gibt es momentan 133 freie Plätze bei der Kinderbetreuung. "Das liegt zum Teil sicherlich an Corona, weil Eltern vorsichtig sind mit der Anmeldung", sagte OB Thomas Thumann. Zum anderen schlagen die zwei neuen Kitas zu Buche, am Klinikum und in der Brunnleitstraße in Wolfstein.

Die freien Plätze verteilen sich nahezu gleichmäßig: 66 freie Plätze gibt es in den Kindergärten, 67 sind es in den Kinderkrippen. Dies ist der aktuelle Stand, nachdem die Neuanmeldungen für das Kindergartenjahr 2020/2021 ausgewertet und die Kinder den Einrichtungen zugeordnet worden sind. Im Kindergarten Höhenberg gibt es elf Neuanmeldungen mit erster Priorität. Davon wurden neun Plätze genehmigt.

"Die Stadt versucht stets, die Kinder wohnortnah unterzubringen", sagte Oberbürgermeister Thumann. Allerdings gebe es keinen Anspruch auf einen Platz unmittelbar in der Nachbarschaft. In vielen Ortsteilen gäbe es gar keine Kita. "Gerade der Stadtteil Höhenberg ist in dieser Hinsicht bisher sogar gut versorgt", so der OB. Denn immerhin gäbe es dort oben 23 Plätze und in der Nähe befinden sich die Kinderbetreuungseinrichtungen von Heilig Kreuz, das Angebot vom Haus Sankt Marien und nun der neue Kindergarten in der Brunnenstraße.

Für die Erweiterung stimmten André Madeisky (SPD) und Philipp Schmidt von den Linken. Schmidt sagte, es sei in der Kita Höhenberg anerkanntermaßen sehr eng. Immerhin 300 Menschen hätten den Antrag unterschrieben, man solle den Bürgerwillen nicht missachten. "Lieber Plätze nicht besetzt als später keine verfügbaren Plätze."

Man könne nicht ins Blaue bauen, so der OB. "Das ist in meinen Augen Untreue gegenüber der Stadt." Es sei etwa für Nürnberger Eltern normal, viel weitere Wege zur nächsten Kita zurückzulegen als es in Neumarkt überhaupt möglich sei. Der Vergleich hinke, so Schmidt: "Neumarkt ist nicht nur viel schöner als Nürnberg, sondern auch viel kleiner."

Gegen die Stimmen von Grünen, SPD und Linke wurde ein Antrag der "Großeltern for Future" abgelehnt. Diese wollten erreichen, dass vor jedem Stadtratsbeschluss geprüft wird, welche Auswirkungen er auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz hat. "Das wäre verwaltungslähmend. Wir machen alles bereits", sagte OB Thumann. Er verwies auf das städtische Leitbild und die diversen Auszeichnungen der Stadt Neumarkt wegen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie.

"Wir sind gut aufgestellt, können aber noch etwas drauflegen", sagte Franziska Hutzler von den Grünen, deren beinahe gleichlautender Antrag im Stadtrat Anfang Mai abgelehnt worden war. "Nachhaltigkeit ist mehr als Ökologie. Schließlich muss alles finanziert werden", entgegnete Elfriede Wanke (CSU). Die Grüne Eva Borke-Thoma meinte: "Wenn wir Ökologie unter Ökonomie stellen, verlagern wir das Problem nur in die Zukunft."

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