Dietfurt: Aktiv gegen notorischen Bauland-Mangel

23.4.2020, 14:26 Uhr
Beim Amtsantritt gab es Blumen für Carolin Braun, die 2014 für die SPD das Rathaus in Dietfurt eroberte.

© Günter Distler Beim Amtsantritt gab es Blumen für Carolin Braun, die 2014 für die SPD das Rathaus in Dietfurt eroberte.

 Die Kommunalpolitikerin freut sich wenige Tage vor dem Ausscheiden auf die Zeit ohne die Bürde des Amtes. Politische Gründe für diesen Rückzug gibt es nicht. "Ich möchte aufgrund meiner persönlichen Lebenssituation kürzer treten", sagte Carolin Braun.

Das Kardinalproblem Dietfurts ist der Mangel an Bauplätzen für gewerbliche und private Projekte. Die Bürgermeisterin nimmt für sich in Anspruch, dieses Defizit mit "sehr viel Erfolg" verringert zu haben: In Dietfurt, den zwölf ehemals selbstständigen Gemeinden mit 37 Ortsteilen, sind ihren Angaben zufolge zwölf Bebauungspläne auf den Weg gebracht worden. Zu Zeiten niedrigen Zinses sei dies keine leichte Aufgabe gewesen, weil die wenigsten Grundstückeigentümer an den Verkauf von Flächen denken.

Der notorische Bauland-Mangel hat auch eine natürliche Ursache: Zwei Drittel der Kernstadt Dietfurt sind Überschwemmungsflächen, auf denen sich jegliche Planung verbietet. Umso wichtiger sei es, dass die seit Jahren diskutierte Flutmulde verwirklicht wird, meint Carolin Braun.

Die dann vormalige Bürgermeisterin wird sich künftig in der Steuerkanzlei ihres Mannes wieder dem Thema Immobilienverwaltung zuwenden – und ihrem kürzlich erworbenen Häuschen in Dietfurt mit großer Historie: Einige Balken stammen aus dem Jahr 1574.