Digitalisierungskongress: Was von Unternehmen verlangt wird

21.1.2020, 17:44 Uhr
Digitalisierungskongress: Was von Unternehmen verlangt wird

© Günter Distler

Uwe Fischer, Gründungspartner der Firma TCI, begleitet Einzelpersonen und Unternehmen bei Transformationsprojekten als Moderator, Berater und Coach. Er zeigt die Megatrends auf und gliedert diese in viele untergeordnete Trends und erarbeitet dann mit Unternehmen, wie sie darauf reagieren können.

Nina Czernich vom Ifo-Institut zeigte anhand einer OECD-Studie, dass Deutschland in Bezug auf die Digitalisierungskompetenz der Erwachsenen im Mittelfeld spielt, Bayern ist etwas besser als der deutsche Schnitt. Anhand von Eigenangaben zu den Kompetenzen, die Teilnehmer im Portal LinkedIn gemacht haben, wurde ausgewertet, dass die Digitalkompetenzen bei Berufseinsteigern am höchsten sind und bei den über 55-Jährigen am geringsten. Auch erweist sich, dass die Digitalisierungskompetenz in der Unternehmenshierarchie nach oben abnimmt.

Kompetenzen herausstellen

Das Publikum diskutierte die Ergebnisse und den Forschungsansatz. Ein Berufsanfänger sieht es für sich als wichtig an, digitale Kompetenzen in seinem Profil herauszustellen, ein 60-jähriger Geschäftsführer eher nicht – ganz unabhängig von seiner tatsächlichen Kompetenz.

Martin Schneider vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie zeigte auf, dass die Bauwirtschaft in Sachen Digitalisierung ein enormes Potenzial, aber auch einen Aufholbedarf gegenüber anderen Branchen hat. Sein Motto zur Digitalisierung nannte er „Alles nur einmal machen“. In der Bauwirtschaft sei es noch häufig üblich, jeden Arbeitsvorgang mehrfach in die Hand zu nehmen.

Auf einer digital gesteuerten Baustelle sei das Fenster vom Plan ausgemessen, der Fensterbauer müsse nicht mehr nachmessen. Davon sei die Bauwirtschaft noch weit entfernt, aber darin liege das Potenzial.

Mit Spaß heranführen

Denise Gramß, Mitarbeiterin der FHAM, zeigte auf, wie Unternehmen in die Entwicklung der Digitalkompetenz ihrer gewerblichen Mitarbeiter investieren können. Die Mitarbeiter werden mit Spaß an digitale Geräte herangeführt, sie lernen, wie sie sich im Netz verhalten und welche Rechte sie dabei haben.

Schließlich drehen sie eigene Lehrvideos für ihre Kollegen. Die FHAM hat dieses Programm in einem von der Bundesregierung geförderten Pilotprojekt entwickelt.

 

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