Einsatzbilanz im Kreis Neumarkt

Dramatische Einsätze: Feuerwehrler mitten im Brandherd

Helmut Sturm

28.11.2022, 12:26 Uhr

Auffällig hoch war die Zahl der Feuerwehrführungskräfte auf dem Sportgelände in Pyrbaum. Die Kommandanten mit ihren Vereinsvorsitzenden und Jugendbeauftragten aus 47 Feuerwehren in sieben Gemeinden des KBI-Bereiches V trafen sich zu ihrem jährlichen Informationsaustausch im Schützenhaus.

Dazu zählen die Wehren aus Freystadt, Postbauer-Heng, Pyrbaum, Berngau, Mühlhausen, Sengenthal und Deining.

KBI Hans-Georg Mößler berichtete wegen der Pandemieeinschränkungen der Vergangenheit dieses Jahr über einen Zeitraum von drei Jahren.

Organisatorisch wurden die fünf KBM-Bereiche des KBI-Bereiches V auf drei reduziert. Im KBI- Bereich V wurden 311 Ausbildungsabzeichen der Stufen 1 bis 6 erfolgreich abgelegt.

Wetterkapriolen sorgten für Löscheinsätze

Wenig überraschend war das Einsatzprofil der Feuerwehren in den Jahren 2020 bis 2021. Die technischen Hilfeleistungen überwogen die reinen Löscheinsätze deutlich. 2022 allerdings drehte sich das Szenario.

Die Löscheinsätze lagen mit 121 im Vergleich zu 101 Einsätzen für technische Hilfeleistungen deutlich vorne. Zahlreiche Unwetter und die lange Trockenheit waren die Ursache.

Besondere Einsätze waren der Brand einer Freifläche am Dillberg, der mit einer professionellen Gesamtleistung der Feuerwehren aus dem ganzen Kreis und einer Portion Glück gut ausging. Der Funkverkehr zeigte Grenzen auf. Die Kapazitäten wurden überschritten – die Funkdisziplin sei ausbaufähig, war ein Ergebnis der Aufarbeitung des Einsatzes.

Plötzlich standen die Feuerwehrler mitten in den Flammen

Außergewöhnlich war ein Brand mitten in Möning. Die Rauchsäule war kilometerweit zu sehen und angrenzende Gebäude mussten geschützt werden.

In Wettenhofen zeigte der Brand eines Hackschnitzelbunkers seine Tücken. Erst glimmte er. Nach einem Spatenstich in die Masse und einem geöffneten Fenster stand der Bunker in Sekundenbruchteilen in Flammen und zwei Feuerwehrmänner mit Atemschutzgeräten waren mitten drin.

In solch brenzlichen Situationen rettet eine professionelle Ausbildung auch das Leben der Retter.

Elektro-Autos zum Testen bei der FW Neumarkt

Die ersten zwei elektrisch betriebenen Fahrzeuge stehen bei der Neumarkter Wehr und können ausgeliehen werden, informierte KBR Jürgen Kohl. Weiter stellte er die neuen Führungskräfte der Wehren im Kreis vor und gab einen Überblick über den Neuzulauf an Fahrzeugen.

Jugendbeauftragter Stephan Kratzer stellte die verschiedenen Leistungskategorien und -abzeichen vor. Die erfolgreiche Jugendarbeit im Kreis sichert den Nachwuchs der Wehren kontinuierlich.

Bereits im Kindergarten und der Grundschule werden die Kinder sensibilisiert. „Sie kommen zu uns, weil sie etwas sinnvolles machen wollen, weil sie an Technik interessiert sind und dazugehören wollen.“

Ein Brandübungshaus für Kita- und Schulkinder

Abschließend stelle Stephan Kratzer das Brandübungshaus für den Einsatz in Schulen, Kindergärten und den Kinder- und Jugendwehren vor. Es zeigt die Entstehung eines Brandes, den Einsatz der Rauchmelder, die Alarmierung und die Brandbekämpfung.

Bürgermeister Michael Langner begrüßte die über 150 Feuerwehrmänner und -frauen namens aller Bürgermeister. Er dankte ihnen für ihren verantwortungsvollen ehrenamtlichen Einsatz für die Sicherheit der Bürger zu jeder Zeit. „Ohne Ehrenamt wäre diese Form der Sicherheit Tag und Nacht in unseren Ortschaften nicht zu gewährleisten.“

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