Eigenes Festbier zum Pöllinger Jubiläum gebraut

NEUMARKT - Der Neumarkter Ortsteil Pölling feiert heuer das ganze Jahr über seinen 950. Geburtstag. Dies war Anlass genug, mit einem eigenen Festbier darauf anzustoßen. Bei der Festbierprobe im Glossner-Bräustüberl hatte der Pöllinger Stadtrat Richard Graf die Ehre, das erste Fass anzustechen.

"Es ist das erste Mal, dass ich so etwas mache", bekannte Graf, der auch Vorsitzender des Heimat- und Kulturvereins ist, der das Jubiläum zusammen mit den örtlichen Vereinen ausrichtet. Auch mehrere Schläge halfen nichts. Der Zapfhahn wollte und wollte einfach nicht in das Fass und der Bierstrahl landete nicht in den Krügen, sondern auf dem Boden. Graf erging es also nicht anders als vor wenigen Tagen dem Finanz- und Heimatminister Albert Füracker beim Maibockanstich in München. Zur Festbierprobe waren neben den Ehrengästen die Vereinsvorstände und ehrenamtliche Helfer eingeladen.

Das Festbier trägt den witzigen Namen "Pöllinger Schwengel". Eine Sage berichtet, dass die Pöllinger einst eine neue Kirchenglocke auf den Turm hinaufzogen, aber nicht bemerkt haben, dass der Schwengel fehlt. Ein Wirt half schließlich mit einem Bierschlegel als Klöppelersatz aus. Seitdem heißen die Pöllinger im Volksmund mit einem spöttischen Seitenhieb "Pöllinger Schwengel". "Vor 50 Jahren hat es deshalb noch Raufereien gegeben", sagte Graf. "Doch jetzt nehmen wir es mit Ironie".

Gute Gastgeber

Graf bedankte sich besonders bei der Glossner-Brauerei, den Helfern sowie der Stadt Neumarkt mit Schirmherrn Oberbürgermeister Thomas Thumann für die tatkräftige Unterstützung bei den Festivitäten. Christa Rupp und Johann Paulus, die im Vorstand des Heimat- und Kulturvereins sitzen, gehören neben Richard Graf mit zu den Hauptorganisatoren. "Wir wollen bei den vielen Veranstaltungen zeigen, dass wir gute Gastgeber und ein lebendiger Stadtteil sind", betonte Graf, der das Festprogramm in groben Zügen vorstellte, das Ende Juli mit einem Festwochenende seinen Höhepunkt findet.

"Menschen und Geselligkeit müssen zusammenkommen", sagte die in Pölling wohnende stellvertretende Landrätin Heidi Rackl zum Sinn eines Jubiläumsfestes. Michael Gloßner, der Geschäftsführer der Glossner-Brauerei, beschrieb das Festbier. "Es hat 13 Prozent Stammwürze und 5,5 Prozent Alkohol. Es ist leicht dunkel und damit ein klassisches Festbier", charakterisierte er das von Braumeister Franz Xaver Glossner jun. eingebraute Festgetränk, das nicht nur bei allen Jubiläumsfeierlichkeiten ausgeschenkt wird, sondern ab 7. Mai auch im Pöllinger Handel sowie in den Outlets des Getränkelands Müller erhältlich sein wird. Die Jubiläumsflasche mit Bügelverschluss ziert ein von Tina Achhammer und Hannes Mielke von der Firma Goldstund entworfenes Etikett mit dem stilisierten Pöllinger Kirchturm und der Glocke – natürlich mit dem Schwengel in Form eines Bierschlegels. Wer einen Kasten des Festbiers kauft, erhält ein Jubiläumsglas gratis, auf dem die Sage vom Pöllinger Schwengel gekürzt in Gedichtform steht.