Eine schöne Schrift kann Menschen verzaubern

24.6.2017, 16:00 Uhr
Eine schöne Schrift kann Menschen verzaubern

© Foto: Günter Distler

Der starke Andrang am Donnerstagabend bis 22 Uhr hat die Firmenchefs Alexandra und Thomas Batsch dann doch etwas überrascht. "Das war für uns ja eine Art Black Box", sagt die Geschäftsführerin von Online. "Wir wussten vorher gar nicht, ob das bei den Leuten ziehen wird." Es zog.

Mit der bundesweiten "Langen Nacht des Schreibens" am 22. Juni wollte Initiative Schreiben e.V. möglichst viele Menschen wieder für das handschriftliche Schreiben begeistern. Da der Schreibgerätehersteller Gründungsmitglied in dem Verein ist und seit Bezug eines zweiten Gebäudes am Moosweg sowieso einen Tag der Offenen Tür in seiner "Galerie der Schriftkunst" plante, schlug Online nun zwei Fliegen mit einer Klappe.

Und um auch Kindern Lust auf bewusstes Schreiben – sei es auf Glückwunschkarten oder in Tagebüchern – zu machen, verlängerte man die Lange Nacht um fünf Stunden am Freitagnachmittag. Und auch dann strömten kontinuierlich Besucher in die Halle.

Dort standen an beiden Tage vier Schriftkünstlerinnen aus der Region im Mittelpunkt. Monika Eichinger, Ute Gräber, Brigitte Herrneder und Beate Waschneck stellten nicht nur ihre Werke aus, sondern luden auch ein zum Mitmachen und selber Gestalten. Nicht wenige Gäste nahmen ein unter Anleitung selbst beschriebenes Lesezeichen mit nach Hause. Und einige werden demnächst wohl auch zu Hause zum Füller oder Faserstift greifen. Vielleicht zu einem, den sie noch am selben Abend beim Werksverkauf der Online GmbH erstanden haben.

Jede der vier Künstlerinnen hat ihr Steckenpferd. Ute Gräber zum Beispiel mag es überdimensional: So beschriftete die Neumarkterin die zehn Meter langen Banner mit Psalmen, die bei der "Langen Nacht der Kirchen" in der Hofkirche aufgehängt wurden. Einen Tisch weiter demonstrierte Monika Eichinger kalligrafische Finesse: Schwungvoll brachte sie die Namen der Besucher auf Papier.

"Schreiben liegt total im Trend", sagt Online-Marketingassistentin Elisabeth Guttenberger. Dient das sorgfältige Schreiben mit der Hand doch auch der Entschleunigung und der Kontemplation im immer hektischeren Alltag.

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