Erste Erstkommunion in St. Johannes in Neumarkt seit dem Lockdown

4.7.2020, 14:02 Uhr
Erste Erstkommunion in St. Johannes in Neumarkt seit dem Lockdown

© Wolfgang Fellner

Es begann schon am Eingang der Kirche: Maske auf und die Hände desinfizieren lassen. Rund 100 Sitzplätze gibt es im großen Münster nach Corona-Regel, verriet Stadtpfarrer Norbert Winner. Doch wenn Familien kommen, dürfen mehr Plätze belegt sein. Auch er hatte sich die Maske schon aufgesetzt, als er aus der kühlen Kirche trat und hinüber in den Pfarrhof schritt. 

Dort hörte man hinter den gekippten Fenstern, durch die der kühle Wind strich, ein Wispern und Kichern. Im Flur nahm eine erfahrene Helferin die Erst-Kommunikanten im Empfang, alle in einer schlichten Kutte, alle gleich gewandet. Alle gleich aufgeregt. Oder nicht. 

"Du musst das G'wand anheben, wenn du die Treppen runtersteigst", sagte die Helferin dem Buben, dem sie gerade mit mehreren Nadeln, mit denen sie das Gewand hochsteckte, etwas mehr Bodenfreiheit verschaffte. Dann kamen schon die Ministranten ums Eck. Zwei hätte der Stadtpfarrer gebraucht, neun waren gekommen. Eine schöne Geste.

So zogen die Minstranten, jeder mit Maske, die Erstkommunikanten und Stadtpfarrer Winner ins Münster ein, stolz beoachtet von den Eltern und Großeltern, Onkel und Tanten, die in der vorderen Hälfte Platz genommen hatten. Schön getrennt nach Familien.

Die Orgel brauste

Besonders: Die Hostien der Erstkommunikanten lagen einzeln in kleinen Glasschälchen; die Kinder holten sie sich vor der Kommunion ab. Die Sängerinnen sangen, die Orgel brauste, die Flammen der Kommunionkerzen flackerten im Licht, das durch die hohen Glasfenster des Münsters fiel.

Mit dem Segen entließ Stadtpfarrer Winner die Erstkommunikanten, bat sie, sich immer dieses Tages und ihrer Freundschaft mit Jesu zu erinnern. Zog mit ihnen feierlich aus und durch die Sakristei wieder zurück in den Alterraum. "Gruppenfoto". Die Eltern zückten die Telefone, Jochen Wittmann vom Neumarkter Traditions-Geschäft Foto Stegmeier sortierte Kommunionkinder, Ministranten und Stadtpfarrer. "Achtung, läcjheln." Danach ging es zum Feiern dieses Tages.

An den nächsten Wochenenden werden sich weitere Erstkommunikanten in St. Johannes versammeln: Mit ihren Familien, um, trotz Corona, ihre Erstkommunion zu feiern.