"Eskalation" haben Hunger - und nicht nur auf Bananen

12.4.2019, 15:00 Uhr

© Eskalation

Vor zwei Jahren haben sich "Eskalation", die vor elf Jahren als Ska-Band der alten Schule angetreten waren, ziemlich neu erfunden. "Man wird halt älter", sagte Frank Schmidpeter, der zu Gründungszeiten noch ein Teenager war. "Man hört andere Musik, hat andere Einflüsse. Das wirkt sich auf den eigenen Stil aus. Ich trage heute ja auch nicht mehr dieselben Klamotten wie mit 17."

Nach dem Weggang seiner Sängerin wagte das Septett den Relaunch. Gitarrist Frank Schmidpeter rückte nach in die Frontrolle. Nun bewegen sich Eskalation spielerisch zwischen Indie, Punk und Elektro, garniert mit Synthesizer-Flächen und surrealen Chören. Keine Dogmen, keine Schubladen, weg von den ausgetretenen Pfaden. Allenfalls die Bläser-Passagen erinnern noch an ferne Ska-Tage.

Der neue Stil hat auf ihrem letzten Album "360°" Einzug gehalten. "Diese Entwicklung setzten wir nun mit ,Hunger‘ fort", sagt Schmidpeter. Am 17. Mai erscheint die neue Scheibe. Und das, anders als die vier Alben davor, erstmals im bandeigenen Label "schall & rausch".

 

Man habe sich vom Punkrock-Label "Uncle M" nicht im Streit getrennt, betont der Sänger. "Ein eigenes Plattenlabel zu haben, ist aber einfach cool." Bedeutet 100 Prozent Freiheit und mehr vom Erlös, aber eben auch einen größeren Aufwand: "Wir müssen nun zum Beispiel auch den Vertrieb selbst managen, sowohl analog als auch digital."

Die Manager sind in diesem Falle der Bassist und der Tontechniker der Band, die zwar noch immer in Postbauer-Heng probt, deren sieben Mitglieder aber verstreut zwischen Hamburg und München wohnen. Das kommende Wochenende proben sie mal wieder gemeinsam durch, im Jugendzentrum "Seven", dem Arbeitsplatz von Streetworker "Franky" Schmidpeter.

Während er die Songs – elf sind es auf dem neuen Album – komponiert, schreibt Schlagzeuger David Hutzler, der zweite Postbauer-Henger in der Band, die Texte. Beide, Text und Musik, bekommen dann im Proberaum und in den Weltraum-Studios in München noch ihren Feinschliff.

Am 1. März haben Eskalation den Titelsong "Hunger" bei den Streamingdiensten und auf der Video-Plattform YouTube veröffentlicht. Dort wurde das Video seitdem schon über 100 000 Mal aufgerufen. "Die Resonanz ist bisher megagut." Schmidpeter ist auch erleichtert: "Man weiß ja vorher nicht, wie der neue Sound bei unseren alten Fans ankommt." Vor wenigen Tagen erschien dann die zweite Single "Scherben", eine dritte folgt Anfang Mai.

Und dann, nach der Veröffentlichung des gesamten Albums und der diesmal eher privat gehaltenen "Release-Party" in einem kleinen Nürnberger Club, startet schon die "Hunger Tour 2019": 14 Konzerte auf Festivals von Ellingen bis Manslagt im äußersten Nordwesten der Bundesrepublik. Die Ostfriesen haben Eskalation schon zum dritten Mal gebucht. Acht Stunden fährt Frank Schmidpeter im Tourbus "an den letzten Zipfel der Welt". Aber es lohnt sich: "Die drehen da oben immer komplett durch."

Hier geht es zur Homepage von "Eskalation" mit allen Infos zum neuen Album und zu den Tourdaten.

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