Europoles-Belegschaft in Neumarkt streikt für Tarifbindung

28.11.2020, 10:13 Uhr
Europoles-Belegschaft in Neumarkt streikt für Tarifbindung

© Foto: Stefan Autenrieth

Die Europoles GmbH befindet sich seit rund zwei Jahren in Insolvenz in Eigenverwaltung, hat Aufträge und ist an den Standorten Neumarkt (60 Mitarbeiter) und Dinkelsbühl (100) gut beschäftigt. Der Verkauf des Unternehmens an die portugiesische Metalogalva ist bereits mehrmals verschoben worden und soll nun nach Angaben von Stefan Autenrieth von der IG Metall und des Betriebsratsvorsitzenden Herbert Gabriel am 1. Januar vollzogen werden. Eine Interviewanfrage bei der Europoles-Geschäftsführung blieb gestern unbeantwortet.

Die Arbeitnehmervertreter rechnen mit einem ordentlichen Betriebsübergang mit einer Ausnahme: Der neue Eigentümer habe einer Tarifbindung eine Absage erteilt und wolle sich an noch geltende Tarifverträge nicht halten. Stefan Autenrieth: "Der neue Eigentümer spricht mit uns nicht." Der Betriebsratsvorsitzende Gabriel: "Wir wollen Tarifsicherheit, das müssen wir erstreiten."

Dabei hat sich der gewerkschaftliche Einsatz für eine bessere Bezahlung der Europoles-Belegschaft bereits positiv ausgewirkt: Die IG Metall verweist darauf, dass es ihr gelungen sei, mit dem Insolvenzverwalter einen "Mitgliederbonus" in Höhe von 40000 Euro auszuhandeln. Davon profitieren IG-Metall-Mitglieder in der Belegschaft in Neumarkt und Dinkelsbühl.

Europoles hatte 2018 selbst das Insolvenzverfahren beantragt, nachdem das Unternehmen überraschend einen 110-Millionen-Euro-Auftrag verloren hatte. Verschiedene Unternehmensteile sind bereits erfolgreich verkauft worden.

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