Finale der Passionsspiele: Legionär macht Jasmin Heiratsantrag

20.4.2019, 11:58 Uhr
Finale der Passionsspiele: Legionär macht Jasmin Heiratsantrag

© Franz Xaver Meyer

Es war nicht leicht gewesen, doch mit der Unterstützung seines angehenden Schwiegervaters Rainer Kapfelsberger und weniger Eingeweihter gelang Dominik Bauer nach der letzten Aufführung der Passionsspiele die Überraschung: Die Jungs von Lampenfieber, die eigentlich schon abbauen hätten müssen, um das Material zum nächsten Einsatz zu bringen, machten die Spots noch einmal an.

Das war der Moment von Dominik Bauer, der in der Aufführung erst den reichen Jüngling spielt, der seinen Wohlstand nicht aufgeben will, und später den römischen Legionär Claudius. Er sank in voller Rüstung vor seiner Jasmin auf die Knie und  fragte, ob sie ihn heiraten wolle. Diese, sie spielte ursprünglich die Veronika, in den letzten Aufführungen aber Kezia, eine der Begleiterinnen Marias, war überwältigt. Beide steckten sich die Verlobungsringe an und dann gab es einen Kuss für den Legionär.

Beide hatten sich bei den Passionsspielen vor zehn Jahren, bei denen sie ebenfalls mitspielten, näher kennen und lieben gelernt.

Finale der Passionsspiele: Legionär macht Jasmin Heiratsantrag

© Franz Xaver Meyer

Nur knapp zehn Stunden später war die Stimmung in der Jurahalle auch: Aufgeräumt, und, aufräumen war angesagt. Thomas Fries, der den Jesus gespielt hatte, war mit etlichen seiner Jünger gekommen, dazu viele andere Spieler auch, um die Bühne und die Tribüne abzubauen. Uwe Gailler, der den Modestus, einen Berater des Pilatus gegeben hatte, schweißte das Geländer auf der Tribüne wieder zusammen, damit beim Volksfest keiner von der Bühne purzelt. Das hatte man vorher aufgeflext, damit Spieler, Volk und Chor unbemerkt von hinten auf die Bühne kommen konnten.

Mit Gabelstaplern räumten die Helfer die Spanplatten der Bühne und das massive Eisengestell ins Freie; die Teile werden wieder in den alten Stettner-Hallen eingelagert, die die Stadt kostenfrei zur Verfügung stellt.

Finale der Passionsspiele: Legionär macht Jasmin Heiratsantrag

© Wolfgang Fellner

Franz Ebenhöch und Franz Düring, die beiden Organisationsleiter, eilten im großen Gewusel umher, koordinierten die letzten Arbeiten noch einmal. Franz Düring strahlte über das ganze Gesicht, war euphorisiert: "Die Passionsspiele waren ein voller Erfolg. Das war das größte kulturelle Ereignis der vergangenen zehn Jahre in Neumarkt", sagte er: 20 Veranstaltungen, alle fast ausverkauft: Das sind 18000 Gäste, die da gekommen waren. Dass die Botschaft Christi auch heute noch ihre Wirkung nicht verfehlt, zeigte sich oft: Viele Besucher saßen am Ende der Aufführung weinend auf der Tribüne.

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