Forst: Dimension der Juraleitung bei Wanderung aufgezeigt

11.2.2020, 09:54 Uhr
Forst: Dimension der Juraleitung bei Wanderung aufgezeigt

© Foto: Helmut Sturm

An vier Stationen vermittelte er den über 120 Teilnehmern einen Eindruck von den Dimensionen der geplanten Trassenvariante "Nord". Von dem herannahenden Orkantief "Sabine" ließen sich die Forster Trassengegner nicht beeindrucken. Mit Kind und Kegel machten sie sich auf den Weg zur ersten Station. Das Thema um die geplante Trasse schweißt das ganze Dorf zusammen, zeigte sich BI-Sprecher Gerhard Löckler beeindruckt. Alle Kapazitäten bündelten sich in der Bürgerinitiative.

An der ersten Station wurde den Bürgern anhand der bereits stehenden Stromleitung die Ausmaße der neuen Stromtrasse vor Augen geführt. Für einige Jahre könnten beide Trassen nebeneinander verlaufen.

Zehn mal zehn Meter oder zwölf mal zwölf Meter betragen die Dimensionen der Fundamente, die alle 300 bis 500 Meter in der Landschaft stehen werden. Das ist die Größe eines anständigen Einfamilienhauses, machte die abtrassierte Fläche an Station zwei deutlich. Zum Aufwärmen gab es warme Getränke und Muffins.

Bürgermeister Werner Brandenburger gab an Station drei Infor-mationen zum Stromverbrauch in der Gemeinde. 8,5 Millionen Kilowattstunden wurden im abgelaufenen Jahr verbraucht. Dem gegenüber stehen 28,5 Millionen Kilowattstunden regenerativ und umweltfreundlich erzeugter Strom. "Das zeigt mehr als deutlich", so Brandenburger, "dass wir unsere Hausaufgaben mehr als gemacht haben. Trotzdem werden die Bürger mit der Mega-Trasse konfrontiert."

Verschiedene Mast-Typen

Auf bearbeiteten Fotos wurden die verschiedenen Mast-Typen in die Landschaft um Forst eingearbeitet. Sie zeigen deutlich die Größenvergleiche mit den Masten der bisherigen Leitung und dem Kirchturm auf.

"Der Strom ist nicht für uns – wir brauchen ihn nicht", das war die einhellige Meinung bei der Trassenwanderung. Die Durchleitungen nach Süden dienten nur dem Profit internationaler Konzerne und die Kosten würden dem Verbraucher dann über die Stromrechnung aufgehalst, hieß es weiter. Vollkommen ungeklärt seien die gesundheitlichen Risiken und die Wertminderung der Immobilien und landwirtschaftlichen Flächen, dies wollen die Forster nicht hinnehmen. Eine unnötige Verschwendung von gutem Boden sei das.

Weitere Gründe, die die Forster auf die Barrikaden bringen, seien die Verschandelung der Landschaft und die unnötige Zerstörung der Tier- und Pflanzenwelt. Stattdessen fordern sie die konsequente und flächendeckende Umsetzung der erneuerbaren Energieerzeugungsmöglichkeiten mit modernsten technischen Mitteln. "Die Region profitiert nicht von der Trasse, Kasse machen nur andere", ist die vorherrschende Meinung. Nach der Trassenwanderung stellte sich Löckler den Fragen der Bürger im Gasthaus Waldmüller.

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