Frank Seitz beobachtet genau, wie der Schiri pfeift

2.3.2018, 16:14 Uhr
Frank Seitz beobachtet genau, wie der Schiri pfeift

© Foto: Schmitt

Der Festabend fand für Mittelfranken zum zweiten Mal in Röthenbach/St. Wolfgang statt. Alle drei geehrten Schiri pfeifen für die Schiedsrichter-Gruppe Neumarkt. Gruppenobmann Oliver Johannes, hatte die drei aus seinem Verantwortungsbereich für die Ehrung vorgeschlagen.

Gerhard Pech, Chef der Schiedsrichter im Bezirk Mittelfranken, beglückwünschte elf männliche Referees und zwei Frauen aus Mittelfranken und der Oberpfalz. Zugleich dankte er für ihren weit überdurchschnittlichen Einsatz für den Fußballsport im Freistaat. Noderer wurde vom Bezirk außerdem für den Landesentscheid zum Bayerischen Fußballverband nach München gemeldet.

Assistentin in der Bayernliga

Die 25-jährige Thalmässingerin Magdalena Noderer pfeift Herrenspiele bis zur Bezirksliga und ist bei Spielen der Zweiten Damen-Bundesliga als Assistentin im Einsatz. "Auf dem Platz erbringt sie seit Jahren sehr gute Leistungen", erklärte Oliver Johannes. Als Assistentin ist sie auch in der Herren-Landesliga und -Bayernliga an der Linie aktiv. Daneben helfe sie im Lehrteam und kümmere sich darum, junge Schiedsrichter zu integrieren.

Der 37-jährige Frank Seitz aus Greding ist seit 1996 Fußballschiedsrichter. Seither hat er einige Jahre in der Landesliga gepfiffen. Seit acht Jahren gehört er dem Gruppenschiedsrichterausschuss an, pfeift in der Kreisliga und wird als Beobachter in der Bezirksliga eingesetzt. "Ich habe viel von ihm gelernt", sagte Johannes.

"Er pfeift, pfeift, pfeift", so Oliver Johannes über Kurt Meier. Der 70-jährige ist seit 1995 einer der fleißigsten Unparteiischen der Gruppe Neumarkt. Von 2014 bis 2017 hat er über 400 Spiele geleitet. "Es ist phänomenal, was er herunterspult", bewertete Oliver Johannes diesen Einsatz. Meier sei immer einsetzbar, genieße auch bei den Herrenmannschaften einen guten Ruf und ordne seinem Hobby fast alles unter. "Ich bin froh, dass wir ihn haben, und mir wird Angst und Bang, wenn es Schiris von seinem Schlag nicht mehr gibt", so Johannes.

Es werden immer weniger

Das Trio aus der Gruppe Neumarkt gehört zu den etwa 71 000 Schiedsrichtern in Deutschland, ohne die der Fußball hierzulande nicht funktionieren würde. Die Mehrheit davon pfeift ehrenamtlich. Und es wird immer schwieriger, neue Schiedsrichter für diese anspruchsvolle Hobby zu begeistern.

"Bis vor wenigen Jahren hatten wir in Bayern noch 14 000 Referees im Einsatz, heute sind es weniger als 10 000", rechnete Gerhard Pech vor und rief auf, sich bei der Suche nach Spielleitern zu engagieren. Pro Wochenende sind in Deutschland etwa 100 000 Spiele mit Unparteiischen zu besetzen. Die untersten Klassen von Jugend- oder nicht aufstiegsberechtigten Seniorenmannschaften können häufig nicht mit offiziellen Schiedsrichtern besetzt werden.

Geehrt werden im Rahmen von "Danke, Schiri" Schiedsrichter in jedem der bundesweit 280 Fußballkreise. In den 21 Landesverbände werden daraus drei Landessieger ausgewählt. Für jede Kategorie einer oder eine. Ausschlaggebend für die Auszeichnung sind Kriterien wie Engagement in der Gruppe, Unterstützung für junge Schiedsrichter, Einsatz in der Schiedsrichterwerbung oder soziales Engagement. Ausgezeichnet werden Schiedsrichter, die im Amateurbereich bis einschließlich Regionalliga oder Frauen-Bundesliga pfeifen. Nach erfolgreichen Premiere im Jahr 2011 wurden die Ehrungen in diesem Jahr zum vierten Mal durchgeführt.

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