Freie Wähler Pyrbaum: Fünf Sitze sind das Ziel

PYRBAUM - Die Gruppe der Freien Wähler Pyrbaum geht mit Stefan Zeltner an der Spitze, 19 weiteren und einem Ersatzkandidaten bei der Kommunalwahl ins Rennen.

Im Moment seien die Freien mit vier Räten, Monika Schmidt, Jörg Gründer, Günther Fischer und ihm selbst, im Gremium vertreten, sagte Zeltner. Gründer tritt nach 30 Jahren im Marktrat bei den aktuellen Wahlen nicht mehr an. Als Ziel habe man sich gesetzt, in der kommenden Legislaturperiode fünf Sitze zu holen; bei der letzten Wahl hatten dazu nur wenige Stimmen gefehlt.

Ehrenamtlich engagiert

Zeltner zeigte sich stolz auf die vorliegende "Spitzenliste", auch wenn es am Anfang der Kandidatensuche etwas zäh gelaufen sei. So habe man neben 16 Bewerbern aus Pyrbaum je zwei aus Oberhembach und Pruppach gewonnen, darunter acht Frauen, drei Erstwähler und drei unter 30 Jahren. Viele seien ehrenamtlich engagiert in Vereinen und den beiden Kirchen und kämen beruflich aus den Bereichen Handwerk, Land- und Forstwirtschaft, Gesundheit, Finanzen, Verwaltung, Recht und Dienstleistung.

In einem Ausblick auf die kommende Legislaturperiode definierte Zeltner die Arbeitsfelder der Freien Wähler mit drei Säulen, eingeteilt in Familie/Wohnen, Senioren/Inklusion und Umwelt/Nachhaltigkeit. Die Schaffung von Wohnraum sollte zum Teil die Kommune in die Hand nehmen und bezahlbare Mietwohnungen fördern. Weil Baulandausweisungen zunehmend schwieriger würden, ein schonender Umgang mit Flächen angesagt sei soll der Fokus auf der Innerortsverdichtung liegen.

Das Angebot der Kinderbetreuungsplätze müsse sich nach dem Bedarf richten, forderte Zeltner. Ebenfalls geschlossen steht die FW-Fraktion hinter dem Projekt "Betreutes Wohnen", das gegen die Stimmen der aktuell größten Fraktion auf den Weg gebracht wurde. Die Sicherung der ärztlichen Versorgung vor Ort und ein barrierefreier Ausbau von öffentlichen Flächen und Einrichtungen müsse weitergebracht werden.

Der größte Verwaltungsgegenstand einer Kommune sei die Wasserver- und Abwasserentsorgung. "Diese müssen ständig auf dem neuesten Stand gehalten werden, sonst bedeutet das einen schleichenden Wohlstandsverlust", weiß der Verwaltungsfachwirt. In Zeiten, in denen der Umweltschutz viel Priorität habe, müsse bei gemeindlichen Bauvorhaben auf ressourcenschonendes Handeln geachtet werden, denn die Gemeinde habe hier eine Vorbildfunktion. Gemeindliche Förderungen von Energiesparmaßnahmen sollten ein Anreiz werden, damit die Bevölkerung mitzieht.

ÖPNV: Erst Bedarf ermitteln

Dann ging er noch auf die Optimierung des öffentlichen Nahverkehrs ein. Hier müsse zuerst der Bedarf ermittelt und erst dann die Entscheidungen getroffen werden, damit nicht Linien entstünden, die dann als "Geisterbusse" unterwegs seien. Das Handeln der Gemeinde müsse sich in allen Bereichen an zwei Schlagworten orientieren: "Regional" und "Fair Trade". Im Verlauf der Versammlung wurden Rechtsanwalt Thomas Kolb und Kreisvorsitzender Günter Müller von den 37 anwesenden Stimmberechtigten per Votum beauftragt, das Wahlprocedere durchzuführen und die Aufstellungsliste offiziell zu machen, was einstimmig geschah.

Und so sieht die Liste aus: 1. Stefan Zeltner, Marktrat (Pyrbaum), 2. Hanna Abraham (Oberhembach), 3. Günther Müller, Marktrat (Pyrbaum), 4. Monika Schmidt, Markträtin (Pruppach), 5. Reiner Ziegler (Pyrbaum), 6. Tobias Renker (Pyrbaum), 7. Agnes Hierold (Pyrbaum), Klaus Nerreter (Oberhembach), 9. Matthias Wölfel (Pyrbaum), 10. Felix Kühn (Pruppach/Neudorf), 11. Alexandra Abraham (Pyrbaum), 12. Klaus Bäuml (Pyrbaum), 13. Martin Ermer (Pyrbaum), 14. Sandra Knogl (Pyrbaum), 15. Marion Lösch (Pyrbaum), 16. Jörg Tatschke (Pyrbaum), 17. Markus Erlinger (Pyrbaum), 18. Alexander Schönle (Pyrbaum), 19. Andrea Söllner (Pyrbaum), 20. Daniela Ludwig (Pyrbaum) und Ersatzkandidat Michael Wolf, der laut Beschluss gegebenenfalls auf den Platz nachrückt, auf dem einer ausfällt.