Freystadt: Gewerbegebiet mit vier Hektar entsteht

3.12.2020, 09:17 Uhr
Freystadt: Gewerbegebiet mit vier Hektar entsteht

© Foto: Anne Schöll

Das über vier Hektar große Areal ist von der Firma KW-Energie, die auf einem gegenüberliegenden Areal an der Neumarkter Straße ihr Firmengelände hat, erworben und von einer beauftragten Fachfirma geräumt worden. Zwei Hallen blieben stehen, wurden renoviert und werden demnächst zur Erweiterung des Betriebes genutzt, erklärte Bürgermeister Alexander Dorr bei der Stadtratssitzung.

Firma baut für die Stadt

Das Gelände wird mit einer Stichstraße samt Wendehammer durch den Bauwerber erschlossen. Diese geht dann als öffentliche Straße an die Stadt über. Nach den Richtlinien für ein Gewerbegebiet könnte das Areal mit bis zu 80 Prozent überbaut werden, erläuterte Dorr. Demnach ist die Ausweisung einer Ausgleichsfläche von 6000 Quadratmetern notwendig, was über die Eingrünung und die Aufwertung des Biotops auf der Geländeseite Richtung Kiesenhofener Weiher geschehen soll.

Verdichtung am Badgraben

Ein weiteres Teilstück in diesem Biotop ist im Eigentum der Stadt, das im Zuge dieser Arbeiten ökologisch verbessert werden könnte, regte Dorr an. Das Oberflächenwasser des Geländes wird in den Kiesenhofener Graben abgeleitet, die Schmutzwässer in die Abwasseranlage Freystadt. Die Kosten für das Aufstellungsverfahren übernimmt der Bauwerber, teilte Dorr noch mit, bevor der Stadtrat zugestimmt hat.

Mehrfamilienhäuser bevorzugt

In der letzten Sitzung wurde zum Bebauungsplan "Am Badgraben" bereits vorgestellt, dass in der Bebauungszeile am Biotop Badgraben anstelle von Reihenhäusern Mehrfamilienhäuser entstehen sollen. Dazu wurde nun beschlossen, dass der Bebauungsplan geändert und jetzt drei Geschosswohnbauanlagen zulässig sind.

Danach ging es um die Aufhebung der Bebauungspläne für die Freystädter Altsiedlungen "Auf der Miß", "In der Trift" und Freystadt-Süd. Dorr sagte dazu, das Landratsamt habe entsprechende Anregungen gemacht. Eine Aufhebung mache Sinn, wenn Baugebiete zu 95 Prozent bebaut sind. Das ist der Fall bei der Siedlung "In der Trift" und Freystadt-Süd.

Vom Bebauungsplan abgewichen

Etwas anders ist die Sachlage im Gebiet "Auf der Miß". Trotz gültigen Bebauungsplans, der zwischen 1973 und 1980 aufgestellt worden ist, sind hier seither 48 Bauten entstanden, für die Befreiungen erteilt werden mussten, weil sie vom Bebauungsplan abgewichen sind. Weil noch 35 Bauplätze in diesem Bereich unbebaut sind, schlug Dorr vor, den aktuellen Bebauungsplan in einen "einfachen Bebauungsplan" umzuwandeln.

Vorteil: Man muss nicht überall regulierend eingreifen, hat dennoch ein Mitspracherecht bei der Baugestaltung. So könne man einhaken, wenn ein neues Objekt sich nicht in die umgebende Bebauung einfügt. Mit drei Gegenstimmen wurde festgelegt, den Bebauungsplan "Auf der Miß" in einen "einfachen" umzuändern. Einstimmigkeit dagegen herrschte für die Aufhebung der beiden anderen.

Luftfilteranlagen abgelehnt

Mit vier Gegenstimmen wurde der Antrag der SPD/FGG-Fraktionsgemeinschaft abgelehnt, die darauf bestand, dass die Klassen- und Gruppenräume der Schulen mit portablen Luftfilteranlagen zur Reduzierung der Bakterien- und Virenlast in der Raumluft ausgestattet werden oder vorhandene Lüftungsanlagen nachgerüstet werden.

Mitantragsteller Stefan Großhauser sprach von einem Risiko im Präsenzunterricht. "Wir brauchen Fenster für die frische Luft und Anlagen zur Virenfilterung", so Großhauser. Anton Ferschl meinte dazu: "Wir machen das Fenster auf und tauschen die verbrauchte Luft samt Virenlast gegen unbelastete Luft aus". Nicole Brock hatte sich eingelesen: "Die Wissenschaft sagt, Lüften ist effektiver als Filtergeräte". Dorr gab dazu die von der Verwaltung im Vorfeld recherchierten Ist-Zustände bekannt. In der Martini-Schule und den KiTa-Neubauten sind Lüftungsanlagen verbaut, die ständig Luft ab- und Frischluft ansaugen.

Lüftung möglich

In der Grundschule Burggiesbach, den Containern der Martini-Schule, in den Kindergärten Möning, den beiden in Freystadt, in Thannhausen und Sulzkirchen ist ausreichende Lüftung über Fenster möglich, so dass keine Luftreinigungsanlagen, außer in schlecht belüfteten Räumen, erforderlich sind.

"Dennoch dürfen wir die Luftqualität nicht auf die leichte Schulter nehmen. Deshalb haben wir zusätzlich Kohlendioxid-Messgeräte bestellt, die nach Lieferung an die Einrichtungen gehen."

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