Führungswechsel im Finanzamt Neumarkt

11.7.2020, 09:34 Uhr
Führungswechsel im Finanzamt Neumarkt

© Foto: Helmut Sturm

Zwangsläufig war es eine karge Amtsübernahme. Keine Gäste, keine Mitarbeiter, keine Musik, keine Party – nur die allernötigsten Personen durften wegen der coronabedingten Sicherheitsmaßnahmen teilnehmen. "Spätestens nach Abschluss der Baumaßnahme holen wir "diesen wichtigen Tag für die Neumarkter Steuerverwaltung" nach, versprach Füracker.

Kompetent und hartnäckig

Seit zehn Tagen weilt der langjähri-ge Chef der Neumarkter Steuerbehörde, der Leitende Regierungsdirektor Paul Prengel, bereits im Ruhestand. Mit kurzen, aber prägnanten Worten beschrieb Minister Füracker das Wirken Prengels: "Sie haben mit ihrer Kompetenz, ihrer Menschlichkeit und ihrem Fachwissen eine Ära geprägt. Sie haben mit ihren Mitarbeitern zusammen Hervorragendes geleistet. Sie haben ihr Team stark gefordert und ebenso gefördert. Die Menschen wussten, ihr Chef steht hinter ihnen und auf ihn können sie sich verlassen."

Deutlich erinnerte sich Füracker an die sprichwörtliche Hartnäckigkeit des Neumarkter Finanzamt-Chefs, wenn es Schwieriges zu realisieren gab.

Bewusst verzichtete Prengel auf gute Ratschläge im Nachhinein. "Dann hätte ich auch etwas verkehrt gemacht." Er dankte Vorgesetzten und Mitarbeitern für die insgesamt schöne Zeit miteinander.

Als besonderes Glück empfand er es, dass sein Wirken in die Zeit eines langen und konstanten wirtschaftlichen Aufschwungs fiel. Das Steueraufkommen der heute 134 000 Einwohner der großen Kreisstadt und des Landkreises wuchs von 340 Millionen auf inzwischen 751 Millionen Euro an.

Für die konstruktive Zusammenarbeit in Neumarkt dankte er besonders Oberbürgermeister Thomas Thumann, Landrat Willibald Gailler, dem Bundestagsabgeordneten Alois Karl, der Lebenshilfe für ihre personelle Unterstützung und der Neumarkter Presse.

Über seine dienstlichen Aufgaben hinaus engagierte sich Prengel für die Förderung krebskranker Kinder. Füracker dankte Paul Prengel für seine hervorragende Leitung des Finanzamtes und wünschte ihm einen sorgenfreien Ruhestand. Das generelle Lob für seine Amtszeit gab Prengel an seine Mitarbeiter weiter: "Ohne sie wäre das alles nicht realisierbar gewesen."

Turbulente Zeiten

Mit der Übergabe der Bestellungs-urkunde an den Regierungsdirektor Bernd Lindner durch Finanz- und Heimatminister Albert Füracker haben die rund 150 Mitarbeitern des Neumarkter Finanzamtes einen neuen Chef. Für dessen verantwortungsvolle Tätigkeit wünschte Füracker dem Neuen viel Erfolg und ein glückliches Händchen in turbulenten Zeiten.

Der neue Amtsleiter – ein gebürtiger Franke – übernimmt das Ruder inmitten großer Baumaßnahmen. Die umfangreichen Brandschutz- und Sanierungsmaßnahmen aller drei Gebäudeteile verschlingen insge-samt 3,9 Millionen Euro. Mit der Fertigstellung wird Mitte 2022 gerechnet.

Der im Jahr 1960 in Bayreuth gebo-rene Bernd Lindner begann seine Beamtenlaufbahn 1991 in Baden-Württemberg beim Finanzamt Ess-lingen mit der Einführung in die Aufgaben des Höheren Dienstes in der Steuerverwaltung.

Bereits nach wenigen Monaten zog es ihn nach Bayern, wo er die Einführung am Finanzamt Fürth fortführte. Im Anschluss übernahm er beim Finanzamt Hof die Aufgabe eines Sachgebietsleiters. In der selben Funktion kehrte er wieder an das Finanzamt Fürth zurück. Seit 2000 war ihm beim Finanzamt Hersbruck die Ständige Vertretung der Amtsleitung übertragen.

Als Beamter kann man sich seinen Dienstort nicht unbedingt aussuchen. Seit zwölf Jahren aber sei das für die Region bedeutende Finanzamt Neumarkt sein Wunschort. Lindner dankte Minister Füracker dafür, dass er ihn als Franke für diesen wichtigen Dienstposten ausgewählt habe. Dieser quittierte mit dem Hinweis, dass auch er mit einem Franken als Chef gut zusammenarbeite.

Im Anschluss an den kurzen Festakt besichtigten die regionalen und überregionalen Herren der bayeri-schen Finanzen die Baustelle.

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