Fußball-WM im Liegestuhl und im Kinosessel

12.6.2018, 06:00 Uhr
Fußball-WM im  Liegestuhl und im Kinosessel

© André De Geare

Das "Sommermärchen" von 2006, die Weltmeisterschaft im eigenen Land, hat auch Neumarkt sein erstes "Public Viewing" an der Dammstraße beschert. Rudelfernsehen bei WM und EM lag von nun an voll im Trend. Nur die Großleinwand wanderte, bei den folgenden Weltturnieren erst auf den Volksfestplatz und dann in den Brauereihof von Glossner. Dort feierten viele Neumarkter vor vier Jahren glücksbesoffen den Titelgewinn.

Wie berichtet, wird es im Glossner-Hof 2018 ein "Public Viewing" (im eigentlichen Sinne) nicht mehr geben; zu hoch ist der Aufwand. Auch wollte kein anderer Betreiber in die Bresche springen, kein Antrag diesbezüglich beim städtischen Ordnungsamt.

Doch wer suchet, der findet. Halt nur eine Nummer kleiner. Und dann vornehmlich bei den Spielen der deutschen Nationalmannschaft. Denn nur die ziehen wirklich – eine Lehre aus den vergangenen Turnieren. Bleibt es warm, so können der Stadtstrand um Unteren Markt (bis 24. Juni) und der Stadtstrand 2.0 an der Music-Sportsbar "Abseits" (ab 22. Juni) mit Sand unter den Füßen und Palmen über den Köpfen sicherlich punkten.

Am Stadtstrand neben dem Rathaus wird der singenden Barkeeper Art Duke für 90 Minuten verstummen, wenn seine Gäste in den Liegestühlen die ersten beiden Gruppenspiele der Deutschen verfolgen. "Dann werden wir, je nach Wetterlage, zwei bis drei Fernseher aufstellen."

In der Sportsbar "Abseits" an der Ingolstädter Straße zeigt Franz Lugert alle WM-Spiele drinnen, die Begegnungen des Titelverteidigers gegen Schweden und Südkorea dann auch draußen am Strand. Und auch die folgenden vier Matches der Löw-Truppe, so hofft er. Drei TV-Monitore werden den Sandstreifen säumen.

Weitere Kneipen und Wirtshäuser in Stadt und Landkreis werden ihre Gäste mit laufenden Bildern auf dem Laufenden halten. Die Gastronomie im Neumarkter Zentrum konzentrierte sich aber zunächst einmal auf das Altstadtfest am Wochenende.

Bleibt noch das Cineplex im Neuen Markt. Hier hat man schon bei der EM in Frankreich die publikumsträchtigen Spiele der deutschen, der türkische und der russischen Auswahl im Kinosaal übertragen. Die Türkei hat sich diesmal allerdings nicht für das Turnier qualifiziert.

"Die Spiele der Deutschen zeigen wir in unserem größten Saal mit 250 Plätzen, die der Russen in einem kleineren", sagt Theaterleiter Christoph Gumpert. Auch das Halbfinale und das Endspiel werden im Cineplex laufen, vielleicht auch das ein oder andere Topspiel in den K.o-Runden zuvor.

Auch dann gilt: Der Eintritt ist frei, auch wird kein Mindestverzehr gefordert. "Platzkarten benötigt man aber schon", erklärt Gumpert das Prozedere. "Sie werden in den zwei Stunden vor Spielbeginn an der Kasse kostenlos ausgegeben."

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