Geht es den Fischottern jetzt an den Kragen?

12.2.2019, 13:55 Uhr
Geht es den Fischottern jetzt an den Kragen?

© Christian Langhans / Tiergarten Nürnberg

Im Oktober 2018 war an allen Regierungen in Bayern der neue Bereich "Ernährung und Landwirtschaft" eingerichtet worden, um den Vollzug landwirtschaftlicher Aufgaben auf Ebene der Regierungsbezirke noch effizienter gestalten zu können. Regierungspräsident Axel Bartelt freute sich, dass dieser wichtige Aufgabenbereich wieder bei den Regierungen angesiedelt ist, nachdem 2005 die Landwirtschaftsverwaltung an den Regierungen aufgelöst worden waren.

Um zu hören, wo die Landwirte in der Oberpfalz aktuell Probleme und Handlungsbedarf sehen, hatte Bartelt den BBV-Bezirkspräsidenten Josef Wutz, Bezirksbäuerin Rita Blümel, den Direktor der Hauptgeschäftsstelle Niederbayern/Oberpfalz, Peter Huber, den stellvertretenden Bezirkspräsidenten Oberpfalz, Ely Eibisch, die stellvertretende Bezirksbäuerin Irmgard Zintl und den Leiter der Hauptgeschäftsstelle, Hubert Hofmann, zum Infogespräch geladen.

Ein Thema war das Fischotter-Management. Eibisch schilderte die starke Zunahme des Bestandes um Tirschenreuth und die damit verbundenen Einbußen für die Teichwirtschaft. Man laufe Gefahr, ein Oberpfälzer Kulturgut aufzugeben, wenn man nicht Einhalt gebiete, sagte Wutz. Wegen der besonderen Betroffenheit der Region wurde vom Landwirtschaftsministerium ein Pilotprojekt zum Fischotter-Management in den Landkreisen Tirschenreuth, Schwandorf und Cham initiiert.

Auch der beim Landesamt für Umwelt angesiedelte neue Wolfsmanager für die Oberpfalz und den Veldensteiner Forst, Markus Martini, stellte sich vor. Nur wenige Wölfe wurden bisher im Veldensteiner Forst und auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr nachgewiesen. Bisher gibt es zwei nachgewiesene Risse durch Wölfe in der Oberpfalz. "Risse werden zu 100 Prozent entschädigt. Der effektivste Schutz vor Wölfen ist ein entsprechender Zaunbau und der Herdenschutz mit Hunden", sagte der Wolfsexperte. Dies sei jedoch für kleinere Betriebe zu kostspielig. In der Oberpfalz gebe es derzeit noch kein wirkliches Problem mit Wölfen. Der Bauernverband sieht die neue Anwesenheit des Wolfes hingegen äußerst kritisch und verwies auf Erfahrungen aus dem Alpenraum und ostdeutschen Regionen, wo es vermehrt zu Rissen gekommen sei.

Darüber hinaus wurde diskutiert, wie bei Bau- und Infrastrukturmaßnahmen der Flächenverbrauch einerseits minimiert werden kann.

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