Gesundheitsamt Neumarkt plädiert für die Corona-App

17.6.2020, 13:30 Uhr
Gesundheitsamt Neumarkt plädiert für die Corona-App

© Foto: Michael Kappeler/dpa

Die App registriert andere Smartphones, auf denen die App ebenfalls installiert sein muss, wenn der Sicherheitsabstand unterschritten wird. Dabei tauschen die Geräte anonyme Kontakt-IDs aus. Diese werden dezentral auf den Handys gespeichert. Zentral abgelegt wird nur eine Liste mit besagten Kontakt-IDs. Auf die soll die App regelmäßig zugreifen, um problematische Kontakte zu identifizieren. Um zu verhindern, dass daraus Bewegungsprofile erstellt werden, ändern sich die Kontakt-IDs regelmäßig.

Wer positiv auf Covid-19 getestet wird, entscheidet selbst, ob er das Testergebnis über die App teilt. Im positiven Fall sendet die App eine Liste mit den selbst gesendeten Kontakt-IDs plus Zeitangabe, wann diese gültig waren, sowie einen Bestätigungs-Code an den zentralen Server. Stellt die App eines anderen Nutzers beim Abgleich der fremden IDs mit dem Zentralserver fest, dass eine dieser IDs einen Positiv-Test meldet, schlägt sie Alarm.

Was halten jene davon, die im Gesundheitsdienst an vorderster Front stehen? "Als Ergänzung zur Kontaktpersonen-Nachverfolgung durch das Gesundheitsamt ist die Corona-Warn-App gerade zur frühzeitigen Unterbrechung von Infektionsketten ein weiterer wichtiger Beitrag", erklärt Dr. Christa Büchl, die Leiterin des Neumarkter Gesundheitsamts am Landratsamt.

Infektionsketten unterbrechen

Es sei zwar richtig, dass durch Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkung, Abstandhalten, Mund-Nasen-Bedeckung und Kontaktpersonen-Management durch das Gesundheitsamt die Ausbreitung bereits wirkungsvoll eingedämmt werden konnte, ergänzt Büchl. Jedoch sei es gerade bei den zunehmenden Lockerungen – inzwischen wurde auch der Katastrophenfall für Bayern aufgehoben – "enorm wichtig, Infektionsketten früh zu erkennen und zu unterbrechen", so Büchl.

Risikobegegnungen in Alltagssituationen, wie im Restaurant oder im Supermarkt, könnten ohne die Corona-App bislang nur schwer nachverfolgt werden, gerade hier zeige sich der wichtige Beitrag der App. Die Gefahr einer nur geringen Akzeptanz beim Bürger sei zwar nach der deutlichen Beruhigung der Situation gegeben, Büchl befürwortet dennoch die Nutzung der App.

Wermutstropfen: Auf älteren Handys mit betagten Betriebssystemen funktioniert die App nicht, Nachbessern ist also erforderlich.

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