Gewichtheberin Amelie Hörner in der europäischen Top Ten

16.12.2019, 11:39 Uhr
Gewichtheberin Amelie Hörner in der europäischen Top Ten

© Foto: Bechtold

Bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften gewann sie nicht nur den Titel, sondern konnte sich auch für diese qualifizieren. Nun lagen 18 Vorbereitungswochen vor ihr.

Das bedeutete: 74 schweißtreibende Trainingstage und zusätzlich Lehrgänge am OSP Heidelberg, BLZ Herzogenhorn und im fernen Japan. In dieser Zeit absolvierte sie 4300 Versuche an der Scheibenhantel und stemmte über 300 Tonnen Gewichte.

Am 7. Dezember startete sie von Frankfurt nach Tel Aviv und bezog zusammen mit dem Bundestrainer und Betreuern sowie den anderen vier Teilnehmern Quartier in Eilat, am Golf von Akaba gelegen, das auch "das Miami von Israel" genannt wird.

Am 12. Dezember war es dann so weit: Nachdem schon einige ihrer Konkurrentinnen am Tag zuvor in der B-Gruppe den Wettkampf beendetet hatten, war sie der stärkeren A- Gruppe zugeteilt.

Die ASV-Gewichtheberin begann das Reißen planmäßig mit 77 kg. Die Aufregung war ihr anzusehen. Sie – und alle, die zuhause ihren Versuch am Bildschirm verfolgten – atmeten auf, als alle drei Kampfrichter "gültig" zeigten.

Knapp an 100 kg gescheitert

Der Schreck war aber groß, als die 80 kg sowohl beim ersten als auch beim zweiten Versuch ungültig waren. Nun hoffte sie auf das Stoßen, bei dem sie mit 94 kg einen guten Einstieg hatte. Auch 97 kg – ihre persönliche Bestleistung – konnte sie egalisieren.

Um die Scharte beim Reißen wieder auszuwetzen und den 7. Platz zu erzielen, wurden 100 kg aufgelegt. Sie setzte die Last auch um, stieß die Last nach oben und fixierte sie auch – groß war dann die Enttäuschung, als der Versuch wegen "Nachdrückens" ungültig gewertet wurde. Amelie Hörner erreichte damit im Zweikampf 194 kg und das war Platz 10 unter den besten Gewichtheberinnen in ihrer Klasse in Europa.

Europameisterin wurde  Aino Loustarinen(Finnland) vor Milena Khachtaryan (Armenien) und Sara Yenigun (Türkei). Amelie Hörner trauerte zwar den missglückten Reißversuchen und dem fast hergeschenkten 100 kg beim Reißen am Ende nach, steckte den Kopf aber nicht in den Sand. "Es war eine Mega-Erfahrung für mich und bin stolz darauf, dabei gewesen zu sein Und das wird auch nicht das letzte Mal für mich gewesen sein", sagte die ehrgeizige und willensstarke Sportlerin nach der EM.

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