Grafenwöhr und Vilseck: Warnstreiks auf US-Truppenübungsplätzen
Zivilbeschäftigte legen am Mittwoch die Arbeit nieder - 12.11.2019 12:24 Uhr
Verdi fordert eine Erhöhung von sechs Prozent sowie die Steigerung aller Einkommen auf mindestens 2000 Euro für die Zivilbeschäftigten auf dem Gruppenübungsplatz in Grafenwöhr. © Peter Ehler
Dadurch wurden der Schießbetrieb und die Personenbeförderung beeinträchtigt. Seither hat sich laut Verdi-Gewerkschaftssekretärin Kathrin Birner nichts geändert. Die Arbeitgeberseite, die von Verhandlungsführern des Bundesfinanzministeriums sowie Vertretern der USA, Kanadas und auch Großbritanniens als Entsendestaaten repräsentiert wird, bieten laut Birner nach wie vor lediglich 1,4 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die bundesweit rund 12000 Zivilbeschäftigten auf US-Truppenübungsplätzen.
Verdi fordert hingegen eine Erhöhung von sechs Prozent sowie die Steigerung aller Einkommen auf mindestens 2000 Euro. Außerdem sollen die Einstiegsgehälter und Ausbildungsvergütungen erhöht werden, um die Arbeitsplätze wieder attraktiver zu machen. Unter anderem durch den allgemeinen Fachkräftemangel herrscht laut Birner eine relativ hohe Fluktuation auf den Truppenübungsplätzen, zahlreiche offene Stellen konnten zuletzt nicht besetzt werden, was wiederum für die verbliebenen Zivilbeschäftigten zu einer deutlichen Mehrbelastung geführt habe.
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Bereits in den letzten Jahren war es immer wieder zu Warnstreiks gekommen, auch weil die Laufzeit der Tarifverträge meistens nur ein Jahr betrug. Das hat laut Birner unter anderem mit den politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen in den Entsendestaaten zu tun, etwa mit der in der Vergangenheit immer wieder gelähmten Haushaltsmittelfreigabe in den USA. "Das macht die Verhandlungen mitunter ziemlich kompliziert", so Birner.
In Bayern sind Beschäftigte an den Standorten in Grafenwöhr, Vilseck, Hohenfels, Ansbach, Illesheim, Garmisch-Partenkirchen und Sonthofen/Oberstdorf betroffen. Die Bereitschaft zu kurzfristigen Warnstreiks ist laut Verdi hoch. Die Gewerkschaft will die Aktivitäten jetzt verstärken. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 18. und 19. November in Berlin statt.
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