Heilig Abend in Neumarkt und Umgebung nicht alleine sein

NEUMARKT/ NÜRNBERG - Heilig Abend steht bevor. Viele wollen mit Familie und Freunden feiern. Nicht alle können es. Was tun, um an den Feiertagen nicht allein zu sein? Die gute Nachricht: Es gibt jede Menge Angebote, um sich an Heilig Abend nicht einsam zu fühlen.

#keinerbleibtallein lautet zum Beispiel der Titel einer deutschlandweiten Initiative. Zu dieser haben sich die Telefonseelsorge und die evangelische Kirche in Deutschland zusammengeschlossen.

Über die Website www.keinerbleibtallein.net und die Facebookgruppe "Weihnachten (nicht) allein #Keinerbleibtallein" können Feiernde und Suchende zusammenfinden.

"Du bist nicht vergessen"

Die einen bieten an, andere an Heiligabend bei sich aufzunehmen, die anderen können dies annehmen. Derzeit hat die Facebookgruppe über 3360 Mitglieder deutschlandweit – in unserer Region ist es noch etwas mau.

Deshalb sei hiermit jeder ermuntert: Sie wissen um die alleinstehende Nachbarin oder den Bekannten im Pflegeheim? Machen Sie der Person eine Freude. Eine kleine Geste, die zeigt, "Du bist nicht vergessen" ist schon mal ein Anfang. Und vielleicht ist unter ihrem Christbaum ja sogar noch ein Plätzchen für denjenigen frei?

Wem als Suchender diese Vorarbeit zu stressig ist und dennoch am 24. Dezember nicht nach Alleinsein ist: In Neumarkt gibt es eine offene Feier für alle. "Gemeinsam statt einsam" heißt das Angebot, das verschiedene Neumarkter Gemeinden heuer erneut allen machen, die Weihnachten nicht alleine feiern möchten.

Großer Ansturm im Vorjahr

Weil das gemeinsame Fest vergangenes Jahr im Bürgerhaus so gut ankam, weichen die Organisatoren heuer in den Klostersaal der evangelischen Kirche, Kapuzinerstraße 5, in Neumarkt aus. Dort können Menschen aus der Umgebung von 17 bis 21 Uhr miteinander feiern.

Vergangenes Jahr kamen neben Singles aller Altersgruppen auch Familien, die bewusst mit anderen außerhalb der eigenen vier Wände feiern wollten. Wie 2018 wird auch heuer wieder ein buntes Programm angeboten – von besinnlich bis modern, tiefgehend bis unterhaltsam.

Begegnung, Essen und Trinken

Gemeinschaft und Begegnungen stehen dabei im Fokus. Essen und Trinken soll aber nicht zu kurz kommen. Jeder darf kommen und gehen, wann er möchte.

Weitere Helfer zur Vorbereitung und Durchführung sind noch willkommen – selbst wenn es nur ein, zwei Stunden sind. Mehr Infos zum Abend gibt‘s bei Heinz Stengel, = (01 62) 6 28 86 71, stengel.heinz@t-online.de.

Und wer nach der Feier im Klostersaal noch weiterziehen möchte, kann das Cattle Shed, Ingolstädter Straße 23 in Neumarkt, ansteuern: Das Irish Pub öffnet ab 21 Uhr, um dort den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.

Geborgenheit für Trauernde

Wer keine Lust auf heile Welt hat, weil die eigene zusammengebrochen ist, an den richtet sich das Angebot des Hospizvereins Neumarkt. Er möchte Trauernde erst recht nicht jetzt alleine lassen und lädt sie deshalb an Heiligabend zum Beisammensein in einem geschützten Rahmen ein.

Ausgewiesene Trauerbegleiterinnen empfangen jeden, der sich von 15 bis 17 Uhr in die Räume des Hospizvereins, Dr.-Eberle-Str. 6a, aufrafft. Bedingung: Man ist wirklich einsam, trauernd und wird von Verwandten nicht einfach nur beim Hospizverein "geparkt".

Wer vorbeischauen möchte, auch spontan, darf dies gerne tun. Eine Anmeldung bis 20. Dezember, wäre aber dennoch zur besseren Planung schön: = (0 91 81) 29 09 20 (täglich von zehn bis zwölf Uhr, außer mittwochs).

Eine "Offene Weihnacht" gibt es zudem am 24. Dezember ab 14.30 Uhr in der Nürnberger Kirche St. Jakob. Die evangelische Seelsorge-Einrichtung im Raum Nürnberg bietet Programm im großen Saal (2. Stock).

Ab Nachmittag Programm

Verschiedenste Generationen singen, musizieren, trinken Kaffee und essen Kuchen zusammen. Die Kinder können basteln. Es folgt ein Familiengottesdienst (15 Uhr), eine Christvesper (17 Uhr) und ab 18.30 Uhr ein warmes Abendessen im Saal.

Ab 19.30 Uhr feiert die offene Gruppe gemeinsam Weihnachten, mit Liedern und Gesprächen. Es folgt die "Jakober Weihnacht" um 21 Uhr, ehe der Abend schließt. Der Eintritt ist frei. Außerdem steht an 365 Tagen im Jahr und rund um die Uhr auch die Telefonseelsorge, www.telefonseelsorge.de, zur Verfügung.

Geschulte Ehrenamtliche telefonieren dort gerne und kostenfrei mit Anrufern, chatten oder mailen (beides nur mit Termin), mit Leuten, die sich Gesellschaft wünschen: = (08 00) 11 10 -111; -222.

Werden Sie aktiv

Egal, welche Variante Ihnen am machbarsten erscheint: Wichtig ist, dass Sie aktiv werden. Nehmen Sie Ihr Schicksal selbst in die Hand. So vermitteln Sie sich selbst das Gefühl, "Ich bestimme, wo es lang geht". Das tut gut und stärkt die Seele.