Erfolgreiches Ferienprojekt

Im 1. Mini-Landkreis Neumarkt kamen die Kleinen ganz groß raus

15.8.2021, 15:00 Uhr
Ob Hotel oder Wahllokal, im Mini-Landkreis Neumarkt spielten die Ferienkinder die Welt der Erwachsenen nach.

© Maria Krauß Ob Hotel oder Wahllokal, im Mini-Landkreis Neumarkt spielten die Ferienkinder die Welt der Erwachsenen nach.

Ist es nicht oft so, dass die Kleinsten in unserer Gesellschaft unterschätzt werden? Nach dem 1. Mini-Landkreis Neumarkt dürfte sich dies bei sehr vielen Erwachsenen geändert haben. 520 Kinder aus 19 Gemeinden gestalteten an zehn Tagen in der Pilsacher Grundschule auf beeindruckende Art und Weise ihren eigene Spielstadt, ihren eigenen Landkreis.

Eine Arbeit suchen und erlernen, eine Vorlesung besuchen und natürlich jede Menge Ferienspaß standen auf dem Programm – darunter ein Besuch bei der Polizei, Backen, Geo-Caching, Limonade mischen, Weiden flechten, ein Tag im Hotel oder am Bauhof, Fotoshooting oder ein Windrad bauen.

Politiker nahmen sich Zeit

Auch nahmen sich viele Politiker aus dem Landkreis die Zeit, den Nachwuchs zu besuchen, standen für Fragen zur Verfügung, oder plauderten aus dem Nähkästchen: Wie eine Gemeinderatssitzung funktioniert, wie die Arbeit eines Bürgermeisters aussieht. Auch Landrat Willibald Gailler stand Rede und Antwort.
Unterstützt wurden die Kinder von Spielebegleitern, die die einzelnen Gruppen betreuten und ihnen als Ansprechperson zur Verfügung standen. Auch Kinder mit Unterstützungsbedarf jedweder Art waren willkommen und durften viel erleben. Dabei ließ sich der Nachwuchs absolut auf das Konzept des 1. Mini-Landkreises in Neumarkt ein, gestaltete die eigene Stadt, stellte auch die eigenen Regeln auf und legte Preise für Konsumgüter fest. Nicht verwunderlich also, dass sich alle Kinder bereits vor Ende der Veranstaltungsreihe eine Wiederholung wünschten. Wenn der nächste Mini-Landkreis stattfindet, würden viele Kinder auch gerne noch mehr Stationen zur Verfügung haben und ausprobieren.

Die Kreativität der Kinder zeigte sich auf die unterschiedlichsten Arten, beispielsweise gestalteten die Bürgermeister-Kandidaten ihre Wahlplakate komplett selbst. So mancher Politiker könnte sich von den kleinen Bürgermeistern eine ordentliche Scheibe abschneiden, denn all deren Zielsetzungen hatten als Priorität, anderen Menschen zu helfen und ein gutes, harmonisches gesellschaftliches Miteinander zu gestalten. Ausgrenzung war zu keinem Zeitpunkt ein Thema.

Anderen helfen

Eine der Bürgermeisterinnen des 1. Mini-Landkreises wurde die achtjährige Anja aus Möning, die sich vor allem zum Ziel gesetzt hatte, anderen Menschen zu helfen und für sie da zu sein. Auch sie testete sich munter durch die Spielestadt, baute und bemalte einige der Hütten, die zum Beispiel zu einem Kiosk oder einem Krankenhaus wurden und probierte auch eine Sicherheitsweste bei der Polizei. Anja möchte auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder mit dabei sein und freut sich auf noch mehr Stationen und darauf, die Welt der Erwachsenen noch einmal nachzuspielen.
Ein weiteres Highlight war die Teilnahme an der U18-Wahl, bei der vor allem die älteren Kinder ihr Kreuzchen gemacht haben. Ähnlich wie bei den „Großen“ hatten auch beim Nachwuchs die drei Parteien CDU, SPD und Grüne die Nase vorn und lieferten sich ein Kopf- an Kopf-Rennen. Die Aktion Mensch unterstützte hier den Mini-Landkreis mit einigen Fördermitteln, so dass ein offizielles Wahllokal entstand.
Organisatorin Susanne Niebler bedankte sich noch einmal ausdrücklich bei allen Helfern, Betreuern und Unterstützern. Als besondere Herausforderung bezeichnete Niebler dabei die Busplanung, um die Kinder aus allen Gemeinden nach Pilsach zu bringen, da gerade in der Ferienzeit einige Baustellen zu bewältigen waren.
Das Gelingen des Mini-Landkreises war auch nur möglich, weil alle Spielebegleitungen über Vorerfahrungen verfügten und großes Engagement an den Tag legten. Im Vorfeld war ein großes Unterstützer-Netzwerk aufgebaut worden, so spendeten viele Firmen aus dem Landkreis Material zum Basteln und Malen oder Artikel für die Verkaufsstände, die dann gegen „Neuros“ erworben werden durften.
Der 1. Mini-Landkreis Neumarkt war ein Gemeinschaftsprojekt aller Jugendbeauftragten, deren Zusammenarbeit beispielsweise eine der Haupt-Aufgaben der Kommunalen Jugendarbeit ist. Man könne im Landkreis sehr stolz auf die Arbeit der Jugendbeauftragten sein, so Susanne Niebler. Bereits jetzt können sich Netzwerker, die an einer Wiederholung der Veranstaltung interessiert sind, bei ihr melden unter niebler.susanne@landkreis-neumarkt.de

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