In der Corona-Krise: Gärtnern macht glücklich

10.4.2020, 09:15 Uhr
In der Corona-Krise: Gärtnern macht glücklich

© Foto: Franz Kraus

"Menschen im städtischen Bereich sind dabei sicher mehr eingeschränkt als Menschen auf dem Lande", sagt der Garten-Experte am Landrats Neumarkt. Wer aber in der glücklichen Lage sei, um sein Haus einen Garten zu haben, der könne sich bei entsprechender Witterung dort aufhalten und sinnvoll betätigen.

Bewegung an der frischen Luft ist gesund. "Vielleicht haben wir jetzt sogar etwas mehr Zeit als sonst, um das Leben im Garten zu genießen", sagt Kraus und klärt auf: "Auch wenn derzeit ab und an die Nächte noch recht kalt sind und der Frost uns vorsichtig sein lässt, stehen doch eine Reihe von Arbeiten an."

Knospen brechen ab

Wer zum Beispiel mit dem Schneiden der Obstbäume noch nicht fertig ist, sollte dies umgehend erledigen. "Wie man sehen kann, brechen die Blütenknospen an den Bäumen bereits leicht auf. Damit zeigen die Bäume, dass die Entwicklung schon weit fortgeschritten ist und sie wieder mal früher blühen wollen als sonst üblich."

Und auch bei den Rosen seien die Schnittarbeiten jetzt angesagt. Trotz der bisher kalten Temperaturen sei der Frühling nicht mehr aufzuhalten. Überall würden sich die Blüten ans Tageslicht drängen. Gerade jetzt sei das Blütenangebot für die Insekten wichtig. So könne man nun Bienen oder die ersten Schmetterlinge – wie Tagpfauenauge oder Kleiner Fuchs – beobachten, die sich an den Weiden oder Haselbüschen, den Krokussen oder Blausternchen den ersten Nektar holen.

Veilchen schmeicheln

"Auch den Nasen von uns Menschen schmeicheln die ersten Duftwolken von den Veilchen oder dem Winterduftschneeball", freut sich Kraus über das Frühlingserwachen in der Natur. Er weist darauf hin, dass jetzt auch auf den Gemüsebeeten die ersten Kulturen gepflanzt oder gesät werden können. Puffbohnen, Spinat, Möhren, Radieschen und Rettich aber auch Zwiebeln könnten bereits aufs Beet.

"Wer seinen Garten zu genießen weiß, spürt, dass Gärtnern nicht nur Arbeit ist, sondern, dass das Tun im Garten, das Beobachten des vielfältigen Lebens um uns herum glücklich machen kann", findet der Kreisfachberater.

Viele Infos im Netz

Aber leider seien in diesen Wochen die Möglichkeiten begrenzt, sich Informationen zu holen. Es finden keine Kurse und Vorträge statt. Doch die modernen Medien machen es möglich, sich auch hier Tipps zu holen. Im Internet unter www.lwg.bayern.de biete beispielsweise die Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim viele Hinweise für den Hobbygärtner.

Unter www.gartenbauvereine.org findet man den Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege, der Dachorganisation der Gartenbauvereine in Bayern etwa mit den Anregungen für Vielfaltsmacher. Auch der Blick nach Niederösterreich mit der Aktion www.naturimgarten.at sei eine reiche Fundgrube für das Gärtnern.

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