In zwei Jahren soll das Werk an der B299 fertig sein

15.2.2020, 08:00 Uhr
In zwei Jahren soll das Werk an der B299 fertig sein

Auf der elf Hektar großen Fläche an der B299 soll bis Ende 2022 eine neue Fabrik entstehen mit drei Produktionsschienen, einem Zentralmagazin, mehreren Außenlagern und einem Bürogebäude. An dem neuen Standort sollen die bisher in der Ingolstädter Straße und der Sulzbürger Straße verteilten Unternehmensteile zusammengefasst werden.

"Es ist unternehmerisch ein sehr großer Schritt", sagt Geschäftsführer Conrad Fuchs. Das Gespräch fand im Rathaus statt, schließlich handelt es sich bei der Fläche an der Habersmühle um das letzte zusammenhängende Gewerbegrundstück dieser Größe im städtischen Besitz.

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Insgesamt nimmt das Unternehmen für den Firmenumzug einen höheren zweistelligen Millionenbetrag in die Hand. Planerisch federführend ist das Büro Nutz.

"Es ist ein Meilenstein für die Entwicklung der Stadt", sagte OB Thomas Thumann. Man habe sehr gut und sehr seriös miteinander gesprochen. "Solche Entscheidungen sind naturgemäß sehr kompliziert", so Thumann. Doch nun werde der Notarvertrag vorbereitet als Grundlage für die weitere Planung.

"Die bisherigen Standorte sind für uns nicht zukunftsfähig", erläuterte Fuchs die Beweggründe für den Umzug. Im April 2019 habe man Europoles aus der Insolvenz heraus übernommen. Seitdem ist das Unternehmen Teil der familiengeführten Fuchs-Gruppe aus Berching. Damals habe die Zeit gedrängt und so habe man das derzeitige Grundstück kurzfristig gemietet, um die Standortfrage später zu klären, so Conrad Fuchs.

Dabei habe sich schnell herausgestellt, dass ein Neubau eine deutlich wirtschaftlichere Lösung sei als Erwerb oder langfristige Miete des derzeitigen Standorts an der Ingolstädter Straße. Die alten Gebäude seien energetisch schlecht, die Logistik habe lange Wege und die Grundstücke seien verschränkt mit Flächen von Pfleiderer und Rail.one, zählt Fuchs auf.

Bei der Suche nach einem neuen Standort gab es eine Prämisse: "Wir wollen in der Region bleiben wegen unserer Mitarbeiter, von denen viele aus der unmittelbaren Umgebung kommen." Und so pfiffen es die Spatzen schon von den Dächern, dass Fuchs Europoles an dem Grundstück zwischen Tchibo-Versandlager und Camping Berger sehr stark interessiert sei. (Dass sie schließlich den Zuschlag bekamen, berichteten die Neumarkter Nachrichten bereits exklusiv).

Der Zeitplan ist ambitioniert. Bis zum Ende des Jahres soll das Planverfahren über die Bühne gehen, 2021 die Bauarbeiten beginnen. 15 Monate später beginnt der Umzug zunächst mit den Büros, die anderen Abteilungen folgen nach und nach. Ein halbes Jahr später soll der Standortwechsel abgeschlossen sein.

Fuchs Europoles hat 400 Mitarbeiter, von denen knapp 340 am Standort Neumarkt tätig sind. Das Unternehmen fertigt Maste und Pfeiler (englisch Poles) aus Schleuderbeton und glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Pro Jahr werden etwa 800 Stück ausgeliefert.

An der Wertschöpfung haben die namengebeden Masten und Pfeiler noch einen Anteil von etwa 15 Prozent. Fuchs Europoles ist ein Dienstleister, der Kunden aus der Telekommunikationsbranche schlüsselfertige Funkstationen liefert. Sein Job beginnt mit dem Bauantragsverfahren. Auch Umbau, Wartungen und Nachrüstungen sowie Entwicklung von innerstädtischen Dachstandorten befinden sich im Portfolio.

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