Mehr Betriebe

Jobmotor Handwerk läuft rund - auch im Landkreis Neumarkt

24.11.2021, 12:04 Uhr
Im Jahr vor der Corona-Pandemie konnten sich die Handwerksbetriebe im Landkreis Neumarkt über kräftige Umsatzsteigerungen freuen. 

© Rolf Vennenbernd, dpa Im Jahr vor der Corona-Pandemie konnten sich die Handwerksbetriebe im Landkreis Neumarkt über kräftige Umsatzsteigerungen freuen. 

Bundesweit ist „die Wirtschaftsmacht von nebenan‘‘ (Handwerks-Slogan) wieder etwas stärker geworden, und um 2863 Betriebe auf 560.296 Betriebe gewachsen. Auch für den Landkreis Neumarkt wird eine höhere Zahl gemeldet: 1240 Handwerksbetriebe sind dort laut jüngster Handwerkszählung aktiv. Im Jahr davor waren es 1224 gewesen.

Der Jobmotor Handwerk läuft rund: In dieser Sparte finden 18387 Menschen bezahlte Beschäftigung (Vorjahr: 17666). Der Umsatz ist in dieser Zeit um 379,55 Millionen Euro gewachsen. Zum Vergleich: Das Verarbeitende Gewerbe, sprich die Industrie, kam bei uns zur gleichen Zeit auf 111 Betriebe und 15072 Beschäftigte.

Gezählt wird alles, egal ob Ein-Mann-Betrieb oder Handwerkerriese. Nur so lässt sich verlässlich sagen, wie die Handwerksbilanz zum 31. Dezember 2019 aussah. Das sind die neuesten Zahlen, die die Statistischen Landesämter jetzt veröffentlichen konnten. Die fürs Wirtschafts- und Coronajahr 2020, brauchen noch ein bisschen.

Im Handwerk werden die „tätigen Personen‘‘ erfasst. Unter diesen Begriff fallen Chef, Chefin, Familienangehörige und Arbeitnehmer, sprich auch die Handwerkergattin, die ganz traditionell die Buchhaltung macht und die Daten ans Stala gemeldet hat. „Tätige Personen‘“ wurden 18387 gezählt. Werden nur die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten für sich genommen, liegt deren Zahl bei 15549. In der Handwerkszählung davor waren das 14809, sprich 740 weniger.

Der versteuerte Umsatz der erfassten Handwerksbetriebe im Kreis Neumarkt lag 2019 bei 4,182 Milliarden Euro. Im Jahr davor waren es noch 3,803 Milliarden Euro gewesen. Im Schnitt steht ein Beschäftigter oder sein weibliches Pendant derzeit für 227462 Euro Umsatz. Im Bundesdurchschnitt betrug der Umsatzwert pro Kopf im Handwerk 117619 Euro.

Wer mit den Händen werkelt, muss dabei nicht unbedingt einen Meisterbrief haben. Inzwischen gibt es über 50 „zulassungsfreie‘‘ Gewerke. Wer glaubt, er ist Fliesenleger, darf eine Firma aufmachen. Schuhmacher, Geigenbauer, Gebäudereiniger selbst Bestatter genießen beispielsweise Zulassungsfreiheit.

184 zulassungsfreie Betriebe

Im Kreis Neumarkt hat der Kunde laut Zählung unter 184 zulassungsfreien Betrieben die freie Auswahl. 1056 Handwerksbetriebe haben pflichtgemäß mindestens einen Meister oder (wie beispielsweise Kfz-Betriebe) oft sogar mehrere.

Was die wirtschaftliche Bedeutung für Ausbildung und Beschäftigung angeht, sind in den zulassungspflichtigen Handwerksbetrieben 15822 Menschen tätig. Von denen sind 13462 oder 85,1 Prozent sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Minijobber oder sonstige geringfügig Beschäftigte stellen mit 1267 Menschen rund 8,0 Prozent. Der Umsatz der Meisterbetriebe lag zuletzt bei 3886,3 Millionen Euro oder 92,9 Prozent des gesamten Handwerksumsatzes. Damit ist der Umsatz der örtlichen Meisterbetriebe binnen eines Jahres um 395,4 Millionen Euro gewachsen.

Wichtiger Wirtschaftsfaktor

Die zulassungsfreien Handwerksbetriebe stehen im Kreis Neumarkt für einen Umsatz von 296,01 Millionen Euro (Vorjahr: 311,91 Millionen). In diesem Bereich sind 2565 Menschen tätig. Von denen haben 2087 ) sozialversicherungspflichtige Jobs. Minijobber oder sonstige geringfügig Beschäftigte sind 286 oder rund 11,2 Prozent.

Was die Frage „Wirtschaftsmacht“ angeht: Die 4,182 Milliarden Euro Umsatz, die die Handwerksbetriebe meldeten, entsprechen rund 147,1 Prozent des Umsatzes der Industrie. Handwerk ist so gesehen als Wirtschaftsfaktor wichtiger als Industrie.