Ökologie

Kastl auf dem Weg zur klimaneutralen Gemeinde

17.9.2021, 09:59 Uhr
Klimaschutz fängt bei den Fahrzeugemissionen an. Foto: Fotohansel-fotolia   

Klimaschutz fängt bei den Fahrzeugemissionen an. Foto: Fotohansel-fotolia  

Vor kurzem stellte Norbert Bleisteiner, Leiter der Landmaschinenschule in Triesdorf, Kastl als Vorzeigegemeinde in Sachen Klimaneutralität in Bayern vor. In diesem Zusammenhang erläuterte Bürgermeister Stefan Braun, dass am 3. Oktober ein sogenannter Klimaneutralitätstag mit verschiedenen Projekten ähnlich dem Biodiversitätstag vor zwei Jahren stattfindet

Außerdem meinte Stefan Braun, dass der Markt Kastl seinen Kohlendioxid-Ausstoß bereits um 50 Prozent reduziert habe. Ziel sei die Klimaneutralität. Hierzu soll es eine E-Fahrzeugflotte geben. Gemeinsam mit den beteiligten Landwirten der Kohlendioxid-Ausstoß reduziert werden.

Vernässen von Mooren

Norbert Bleisteiner erklärte, dass das zentrale Thema des Klimaschutzes durch die Kohlendioxid-Ziele definiert werde - mit dem Ziel der Klimaneutralität. Diese könne man durch Einsparungen und durch regenerative Energien erreichen. Trotzdem werde immer eine Kompensation notwendig sein, die durch Kohlendioxid im Boden, durch Aufforstungen oder durch Vernässen von Mooren erreicht werden könne.

Für die Kompensation von Kohlendioxid gebe es einen Zertifikathandel , bei dem Unternehmen oder auch Privatleute diese Zertifikate als Ausgleich für den Kohlendioxid- Ausstoß erwerben können.

Wertschöpfung in der Region

In diese Kompensation sind jetzt einheimische Landwirte eingestiegen, da hier eine kontrollierte nachvollziehbare Kompensation erfolgen kann und die Wertschöpfung in der Region bleibt. Dies erfolgt durch den Humusaufbau auf den Flächen und durch die Stärkung der Biodiversität. Der Markt Kastl und Unternehmer Karl Luschmann unterstützen dieses Pilotprojekt. Damit kann Kastl Vorzeigegemeinde in Sachen Klimaneutralität werden.

Um die Kompensation für die Zertifikate zu erreichen, sind für Kastl rund 300 Hektar Fläche notwendig, die von interessierten Landwirten auch über ein Netzwerk von Klimapatenschaften für dieses Projekt zur Verfügung gestellt werden. Um den Humusaufbau festzustellen, gibt es die Firma Farm-Fact, die jedes Jahr Bodenproben von den Flächen entnimmt und untersucht.
Außerdem werden im Rahmen der Biodiversität bestehende Landschaftselemente wie Hecken gepflegt oder Streuobstwiesen angelegt. Damit soll auch Akzeptanz bei der Bevölkerung geschaffen werden.

Maßvoller Düngereinsatz

In der Diskussion mit Zuhörern ging es um die Massentierhaltung, Monokulturen, Überdüngung und übermäßigen Fleischkonsum, die der Klimaneutralität entgegenstehen.
Norbert Bleisteiner entgegnete, dass es in der Region keine Monokulturen, sondern Fruchtfolge gebe. Es gibt auch keine Massentierhaltung und deshalb auch einen maßvollen Düngereinsatz. Auch könne man wegen der Klimaneutralität den Leuten den Fleischkonsum nicht verbieten. Jeder sollte sein Konsumverhalten überdenken und sich eventuell einschränken.

Der Zuwachs des Humusaufbaus wird alle drei Jahre analysiert. Der Zuwachs ist neben der Bewirtschaftung auch vom Klima abhängig.

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