Kindergarten St. Johannes: Kontroverse um Urlaub

NEUMARKT - Der Kindergarten St. Johannes hatte in dieser Woche an zwei Tagen geschlossen. Die Mitarbeiter und der Dienstherr sind nun uneins, ob es dafür einen genehmigten Urlaub gegeben hat oder nicht.

Die Kindergartenleiterin Sandra Kohlmann bestätigte auf Anfrage der Neumarkter Nachrichten, dass die Kinderbetreuungseinrichtung der katholischen Pfarrgemeinde St. Johannes am Dienstag und am Donnerstag geschlossen war. Dies betraf die beiden Standorte am Rainbügl und im Johanneszentrum. Die Leiterin begründete dies mit zwei "Schließtagen", die vom 14-köpfigen Team des Kindergartens schon vor längerer Zeit gemeinschaftlich festgelegt worden seien. Laut Sandra Kohlmann seien solche Schließtage keine Besonderheit. Diese habe es in den vergangenen Jahren um Weihnachten, Ostern und Pfingsten gegeben. Nun habe man den Feiertag nutzen wollen. Zudem habe man bewusst diese Erholungsphase nach einer Zeit der Anspannung in den vergangenen Wochen gewählt. Am  Freitag sei der Kindergarten wieder normal geöffnet, versicherte die Leiterin.

Pfarrer und Domkapitular Norbert Winner erklärte auch auf NN-Anfrage, er habe erst am Donnerstag "durch Zufall" von der Schließung erfahren. Dies sei mit ihm "nicht abgesprochen" gewesen. Während die anderen Kindergärten ihre Pläne für die Schließtage vorgelegt hätten, sei das angeblich beim Kindergarten St. Johannes nicht geschehen. Winner sagte wörtlich: "Ich habe den Plan mit den Schließtagen nicht gesehen und konnte ihn auch nicht unterschreiben."

Schriftlich ans Pfarramt

Dieser Darstellung hat Kindergartenleiterin Sandra Kohlmann widersprochen: Die Ferienordnung sei dem Pfarramt schriftlich in einer Postmappe per Boten überbracht worden und mit einer Aktennotiz versehen gewesen mit dem Hinweis: "Wichtig — bitte an Pfarrer Winner weiterleiten."

Außerdem gebe es an den Pinnwänden aller Kindergartengruppen Aushänge mit den Schließtagen. Zudem seien die Eltern per Post informiert worden.