"Klassik für Kids": Riesenapplaus für Musikanten

14.2.2020, 10:06 Uhr

© Foto: André De Geare

Die Aufregung der fast 140 OG-Bühnenakteure hielt sich bei den dargebotenen Stücken in Grenzen – so zumindest der äußere Anschein. Dabei sparte der routiniert-witzige Moderator und Musiklehrer Armin Schidlo nicht mit Vorschusslorbeeren. "In diesem Haus spielen normalerweise die ganz großen Künstler."

© Foto: André De Geare

Die ersten Töne des musikalischen Auftakts sorgten bei manchen jungen Gästen bereits für Aha-Effekte. Aber bevor Mozarts "Kleine Nachtmusik" von den Schulstreichern in der lieblichen Pracht des Ausnahmekomponisten entfaltet wurde, erläuterte Schidlo einzelne, im Hintergrund agierende Instrumente — wie den Kontrabass. Hörbeispiele inklusive.

Augenblicke später hielt eine Bratschistin zur Anschauung lachend ihr Instrument über den Kopf, damit es auch die Hinterbänkler erkennen konnten. Ganz in Schwarz, mit zurück gekrempelten Hemdsärmeln dirigierte Franz Rauch, Fachschaftsleiter für Musik, schließlich das komplette Ensemble.

Für Kontrast sorgte das Schüler- Duo aus Felix und Pauline, 10. und 8. Klasse. "Ein Trauermarsch?", flachste Conferencier Schidlo, und ließ sich die Antworten aus dem Publikum zurufen. Mit "Was, Peter Langstrumpf?" konnte er seine hellwachen Grundschulgäste kaum in die Irre führen – zu bekannt war die Titelmelodie der Astrid-Lindgren-Filme. Nur zu gerne stimmten etliche Grundschüler in den Refrain "Hey, Pippi Langstrumpf" ein, bevor in höheren Tonlagen fast nur noch klare Mädelsstimmen übrig blieben.

Für jede Menge Gänsehaut-Feeling sorgte das scherzhaft als "Blockföten" titulierte Querflötenseptett bei seiner Einlage. Viktoria aus der Zuschauermitte im Reitstadel erriet den Welthit Michael Jacksons "Heal the World" als Erste.

Genau hinhören mussten die Gäste bei der Soloeinlage der Sechstklässlerin Hannah. Armin Schidlo: "Sie spielt erst sein eineinhalb Jahren Klarinette." Jetzt stand sie unerschrocken ganz allein am Podium und erfüllte auch den Moderatoren-Wunsch auf den (schweren) tiefsten Ton der Klarinette ungerührt.

Ein Saxofon-Duett aus 7. und 8. Klasse folgte mit Telemanns "Vivace", das im Original mitnichten für diese metall-goldglänzenden Instrumente geschrieben worden war. Musiklehr-"Stunde" im Reitstadel als großem Klassenzimmer.

Zuvor heizte der Kammerchor mit seinem virtuosen "Lollipop" die Stimmung mächtig an. Die Abschlussprobe für den komplizierten Kanon des Unterstufenchors war Sturmtief Sabine zum Opfer gefallen. Davon war aber nichts zu merken.

Das Blasorchester brillierte mit "Wickies starken Männern". Ob Lena mit ihrem Schifferklavier oder die krankheitsdezimierte Mini-Band aus dem neuen musikalischen Förderunterricht: Sie alle sorgten für ein breites musikalisches Spektrum. Immer wieder wurde — zum Teil stehend — mitgeklatscht und -gesungen. Klassische Musik gehört für Schulleiterin Ulrike Severa zur "Herzensbildung".

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