Kostenloses VGN-Ticket auch für Mittelschüler?

12.3.2021, 10:30 Uhr
Kostenloses VGN-Ticket auch für Mittelschüler?

© Stefan Blank, NN

Ein Antrag der SPD/FGG beschäftigte den Freystädter Stadtrat, wonach für alle Kinder und Jugendlichen von der fünften bis zur zehnten Klasse, die im Gemeindegebiet wohnen, ein kostenfreies 365-Euro-Ticket von der Stadt zur Verfügung gestellt werden soll ab August dieses Jahres.

Die Begründung: Seit August der vergangenen Jahres erhalten Gymnasiasten und Realschüler, die eine VGN-Linie im Verkehrsverbund des Großraumes Nürnberg im Rahmen der Kostenfreiheit des Schulweges nutzen, das verbundweit gültige 365-Euro-Ticket kostenlos.

Auch in der Freizeit nutzbar

Das aber nicht nur für den Schulweg, sondern auch in der Freizeit am Wochenende und in den Ferien. Das kostenfreie Ticket würde die Kids an den ÖPNV heranführen und diesen deutlich stärken, so der Gedanke dahinter.

An Verkehrsmittel gewöhnen

Stefan Großhauser von der SPD sagte dazu, man müsse die Schüler an öffentliche Verkehrsmittel gewöhnen, damit sie diese später verstärkt nutzen. Dorr erläuterte dazu, Aufgabe der Stadt sei es, für die Beförderung der Grund-, Mittel- und Förderschüler aufzukommen, der Landkreis für die Beförderung der Schüler in weiterführenden Schulen.

Die Stadt unterhalte einen "freigestellten Schülerverkehr" mit dem Vorteil, dass bei Stundenausfall oder hitzefrei die Kinder kurzfristig befördert werden können.

44 000 Euro pro Jahr

Im Freystädter Schülerverkehr werden keine öffentlichen Linien eingebunden. Die Verwaltung hatte recherchiert: Für das 365-Euro-Ticket gebe es im Großgemeindegebiet etwa 120 berechtigte Jugendliche; dieses Ticket würde die Stadt im Jahr 44 000 Euro kosten, sollte es in kostenloser Form kommen.

]René Brandl lehnt das Ticket ab. Landkreis und Stadt bieten kostenlose Schülerbeförderung. Dass Betroffene das Ticket in ihrer Freizeit nutzen können, sei ein angenehmer Nebeneffekt. Hans Gerngroß will nicht unbedingt Freifahrten für alle aus der Gemeindekasse finanzieren und schlägt eine angemessene Beteiligung der Ticketkäufer vor.

Familien entlasten

Auf "happige Schulbuskosten" wies Matthias Penkala hin. Man sollte versuchen, mehr Kinder mit dem ÖPNV zu fahren und die Schulbuslinien zu reduzieren, so dass mehr das 365-Euro-Ticket erhalten.

Mit Blick auf die Kosten des Tickets für die Stadt redete Gemeinderätin Renate Großhauser von "Peanuts". Als schönes Zeichen für die Entlastung der Familien sieht es Nicole Brock. "Wir geben so viel Geld aus und streiten hier um 44 000 Euro jährlich."

Markus Breindl als betroffener Vater wäre angesichts seiner Aufsichtspflicht das Ticket "gar nicht so recht", weil dann die Kids im ganzen ÖPNV-Gebiet herumgondeln können, ohne dass man es kontrollieren kann.

Entscheidung vertagt

"Was bürden wir uns noch alles auf", hob Anton Ferschl den Zeigefinger. "Wir geben das Geld unserer Bürger aus."

"Diese Diskussion bringt erst mal nichts", fasste Stefanie Lehmeier zusammen. "Wir sollten das Thema vertagen und uns Gedanken machen, was es für alle Beteiligten bedeutet." Alexander Dorr sagte dazu, er gehe mit Hans Gerngroß und der vorgeschlagenen Beteiligung konform. Die Entscheidung wurde verschoben.

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