Frauenanteil der Biker wächst

Kreis Neumarkt: Zahl der zugelassenen Bikes steigt

20.7.2021, 13:53 Uhr
 Für viele Männer und Frauen bedeuten Motorräder das Gefühl von Freiheit. Der Anteil der weiblichen Motorradfans wächst, auch im Kreis Neumarkt. 

© dpa  Für viele Männer und Frauen bedeuten Motorräder das Gefühl von Freiheit. Der Anteil der weiblichen Motorradfans wächst, auch im Kreis Neumarkt. 

Die Maschinen sind dabei längst nicht mehr nur Männersache: Mit einem Frauenanteil von 12,8 Prozent liegt der Kreis Neumarkt in der Bundesliga der Motorrad-Mädels auf Platz 272. Spitzenreiter unter 400 Städten, Kreisen (samt Stadtstaaten) ist die bayerische Stadt Ansbach mit 17,1 Prozent. Bei den Männern liegt der Kreis Neumarkt auf Platz 129. Da ist der Kreis Hildburghausen Spitzenreiter mit 90,5 Prozent, wobei im Osten die Männer die Motorradszene eindeutig dominieren, die dortigen Städte und Kreise liegen beim Männeranteil durchweg auf den vorderen Plätzen der Kraftrad-Liga: Frauen kommen hauptsächlich als Sozia vor.

Die Zahl der Krafträder hat 2021 bundesweit einen neuen Rekord erreicht: 4,66 Millionen Maschinen. Rund 95 Krafträder pro 1.000 Einwohner waren es im Kreis Neumarkt. Oder in absoluten Zahlen: 12.847 Maschinen. Schlüsseln wir die Entwicklung auf, ergibt sich, was den Kreis Neumarkt angeht, folgendes Bild: Die Zahl derer, die auf Motorrädern und -rollern, sprich zulassungspflichtigen Zweirädern unterwegs sind, stieg im KBA-Vergleich um 420 auf 12.198. Die Zahl der Dreiräder liegt bei 130 (Vorjahr: 118). Bei den Quads sind 519 registriert (Vorjahr: 539).

Immer mehr Frauen am Lenker

12.366, 12.435, 12.847, war die Entwicklung bei der Gesamtzahl der Krafträder im Kreis Neumarkt in den Jahren 2019, 2020 und 2021. Für Frauen lautet die Zahlenreihe: 1.612, 1.614, 1.643 für die letzten drei Jahre. Bleiben für die Männer: 10.754, 10.821, 11.204 Kraftfahrzeugbriefe und -scheine. Oder 87,2 Prozent (Vorjahr: 87,0 Prozent). Also sind immer noch mehr Männer auf den Maschinen als Frauen, aber es gibt auch immer mehr Frauen, die den Gasgriff selbst in die Hand nehmen: Bundesweit wächst die Zahl der Frauen mit eigenem Zweirad von Jahr zu Jahr. 2021 wurden jetzt 618.977 Mädels mit Maschinen gezählt. 596.113 oder 22.864, sprich 3,8 Prozent weniger, waren es noch Anfang 2020 gewesen.

Die Motorräder und die Unterarten sind klar auf Spaß ausgerichtet und meist im Schönwettereinsatz, wie die Zahl der Saisonkennzeichen zeigt, die aber in den Zahlen berücksichtigt sind. Wobei der Spaß auf eine Minderheit beschränkt ist. Denn der hiesige Bestand heißt auch, dass rund 905 Menschen von 1.000 im Kreis Neumarkt keine Maschine am Start haben. Der Besitzstand nach Geschlechtern lautet: Bei den Frauen sind es bei uns 25 Krafträder pro 1.000 Frauen. Bei den Männern sind es 165 auf 1.000.

Anwohner vom Lärm genervt

Es ist wohl nur ein kleiner Anteil der Motorradfahrer, die mit sehr lauten Maschinen unterwegs sind - aber von denen, die an ihren Häusern vorbeibrettern, sind viele Anwohner genervt.

Es ist wohl nur ein kleiner Anteil der Motorradfahrer, die mit sehr lauten Maschinen unterwegs sind - aber von denen, die an ihren Häusern vorbeibrettern, sind viele Anwohner genervt. © Oliver Berg, dpa

Eine Minderheit der Minderheit geht dabei ihren Mitmenschen mit Krach und Knattern auf die Nerven. Derzeit ist das Problem, dass manche Maschinen so laut sind, dass Anwohner beliebter Motorradstrecken auf die Barrikaden gehen. Und selbst wenn es sich um fünf Prozent der Kradfahrer handelt, was Verkehrslärmuntersuchungen nahelegen, dann schlagen Krachmacher natürlich als wachsende Zahl an Nervensägen zu Buche wie Zahnschmerz in einem Zahn.

Die Folge sind Forderungen nach Fahrverboten. Aber für alle, was bei 4,66 Millionen Wähler- und Wählerinnenstimmen indes leicht nach hinten losgehen kann: Bei 60,4 Millionen Wahlberechtigten, sind die Kraftradfahrenden immerhin 7,72 Prozent der potenziell Wählenden. Das ist mehr als ein Zünglein an der Waage. Das ist in etwa das Wahlergebnis, das derzeit für die Linke vorausgesagt wird.

Die Spritfrage stellt sich

Ein zweites Problem droht auch noch. Die Spritfrage: Denn solange keine E-Fuels verfügbar sind, fährt irgendwann ab 2030plus weder die Oma im Hühnerstall noch sonst jemand mehr Motorrad, wenn der fossile Sprit nicht mehr verfügbar ist. Und für die Enkel und Enkelinnen der heutigen Motorradfahrer droht dann ein trauriges Erbe. Denn Motorräder sind zwar nachhaltig, sprich langlebig, ohne Sprit aber tot, wenn der Tank leer ist.

1 Kommentar