Vernissage

Kunst-Automat in Neumarkt ist wieder prall gefüllt

24.10.2021, 12:38 Uhr
Ab sofort gibt es die achte Auflage von "Kunst ohne Filter" im Automaten am Neumarkter Rathaus. Viele Künstler, Schüler und die Jurawerkstätten Neumarkt haben Werke beigesteuert.

© Siegfried Mandel Ab sofort gibt es die achte Auflage von "Kunst ohne Filter" im Automaten am Neumarkter Rathaus. Viele Künstler, Schüler und die Jurawerkstätten Neumarkt haben Werke beigesteuert.

Nach den vielen Einschränkungen endlich wieder gemeinsam Kunst erleben. So geschehen bei der Eröffnung der achten Vernissage „Kunst ohne Filter“, die die beiden Kunsterzieherinnen Melanie Köhler und Nicola Thumann in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Neumarkt und mit Unterstützung der Stadt Neumarkt initiiert hatten.

Ein ausgedienter Zigarettenautomat ist Plattform für Kunst im kleinen Format. Für nur fünf Euro kann sich jeder ein Originalkunstwerk in der Größe einer Zigarettenschachtel ziehen - als niveauvolles Souvenir aus der kleinen Kunst -und Kulturmetropole zwischen Nürnberg und Regensburg. Werner Thumann zeigte sich in seinen Grußworten zum einen froh über die langjährige Umsetzung mit zahlreichen verschiedenen Künstlern, die sich immer wieder stark und mit facettenreichen Kunstwerken einbringen, und zum anderen, dass es die Stadt Neumarkt damals ermöglicht hat, diesen ehemaligen Zigarettenautomat an der Rathausfassade anbringen zu lassen, um der Bevölkerung zu ermöglichen, Kunst für kleines Geld kaufen zu können.

Kunst ohne Grenzen

Bei der Eröffnung war Thumann ganz besonders erfreut über die Tatsache, dass Akteure der Jurawerkstätten ihren Beitrag zur Kunst einbrachten. „Kunst und Kultur ist nicht nur in besonderer Art und Weise kreativ, sie ist auch der Toleranz und Freiheitsliebe verpflichtet. In Bezug auf die Coronaeinschränkungen müssen wir aufpassen, diese Aspekte beizubehalten.“ Als weiteres Anliegen hob Werner Thumann hervor, die Kooperation mit den Jurawerkstätten beizubehalten, egal welche Nation, Geschlecht oder Limitierungen jeder Mensch auch habe.

Im weiteren Verlauf präsentierten dann Melanie Köhler und Nicola Thumann die Motive der einzelnen Schmuckstücke, die die Künstler entworfen haben. Zum einen sind es Objekte, die sich dem Upcycling widmen und einmalig in ihrer Art sind. Weiter sind es Fotografien, die sich hauptsächlich mit der Unschärfe beschäftigen und in sich in acht Motiven wieder spiegeln. Schüler der Mittelschule West befassten sich mit Abfallholz, aus denen sie kleine Accessoires für zu Hause schufen. Als kleines Häppchen für alle Kunstfreunde sprach Köhler die bewusste Stückelung der einzelnen Kästchen an, die trotz mehrmaligen Ziehens kein doppeltes Werkstück zu Tage bringt.

Schmuck aus Beton

Mit kleinen gemalten Aquarellen, die vier Motive zeigen, aber dennoch einzeln gemalt wurden, wurde ein weiterer Schacht bestückt. Kerstin Sturm widmete sich dem Betonguss. Hier sieht man, dass es nicht nur Bauwerkstoff sondern auch filigraner Schmuck sein kann. Alexander Jordan war mit seiner Kamera auf der Jagd und fertigte unterschiedlichste Fotoreporellos die 48 Bilder Urbanes darstellen. Einen Mischmasch unterschiedlichster Arbeiten, wie beispielsweise die Übermalung eines Fotos der Stadt Neumarkt oder Objekte aus dem Lothar Fischer Museum entsprechend verkleinert dargestellt beinhaltet der letzte Schacht.

Als Werner Thumann in altbewährter Manier die ersten Fünf Euro einwarf und das erste Kästchen herausnahm, verwies er noch mit einem verschmitzten Lächeln auf die Preisstabilität dieser Einrichtung Kunst ohne Filter. Die Automatenschächte werden laufend nachgefüllt. Enden wird diese achte Staffel am 25. April 2022. Beteiligte Künstler sind diesmal: Annegret Spiegel, Mel Devil, Lebenshilfe Neumarkt, Laura Kunstmann, Stefan Günther, Alexander Jordan, Kerstin Sturm, Schüler der Mittelschule West, Gert Frühinsfeld.

Keine Kommentare