Lagerfeuer storniert: Auch Pfadfinder trifft das Virus
15.5.2020, 07:56 Uhr
Der vor wenigen Jahren ausgebaute Zeltplatz am Bucher Berg ist seit seiner Gründung im Jahr 1983 ein beliebter Anlaufpunkt für unzählige Jugendgruppen aus dem In- und Ausland. Im vergangenen Jahr beispielsweise besuchten 2160 Gäste aus Deutschland, Großbritannien, Estland, Dänemark, USA und den Niederlanden das idyllisch gelegene und komfortabel ausgestattete Areal auf der Jura-Hochfläche oberhalb des Marktfleckens Breitenbrunn.
45 Gruppen und 8474 Übernachtungen konnten die Verantwortlichen des VCP zählen. Jetzt stehen dort alle Räder still. Auf den Wiesen stehen keine Zelte und keine Jurten, auf dem Wahrzeichen des Platzes, dem mächtigen Turm, wehen keine Fahnen im Wind und neben dem verschlossenen Zentralgebäude pflegt ein kleines Fußballtor ein trauriges Dasein. Das Programm- und Kioskgebäude ist geschlossen, der Grillpavillon, der Niedrigseilgarten und die Schutzhütten sind verwaist und auf dem Steinbackofen backen keine Pizzas.
Nur alle vier Jahre
"Das Vereinsleben ist weitestgehend untersagt, Freundeskreise können sich nicht treffen und wir dürfen derzeit auch keine Gäste auf den Platz lassen", kommentiert Mattias Metz das Geschehen. Er ist seit 1. April der neue Geschäftsführer des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder.
Der VCP organisiert alle vier Jahre ein großes Landeslager. Nachdem dieses schon in den Jahren 2012 und 2016 zu Gast auf dem Bucher Berg gewesen war, sollte es eben nun vom 27. Juli bis 5. August zum dritten Mal in Folge auf diesem Platz stattfinden. Man hat rund 750 Gäste erwartet und das Thema Nachhaltigkeit sollte sich wie ein roter Faden durch das Lager ziehen. Regionaler Essenseinkauf, Workshops und Angebote in Sachen Umwelt hätten bei dieser vom Bayerischen Umweltministerium geförderten Veranstaltung im Mittelpunkt gestanden. Daraus wird nichts; der Verband hat folgendes mitgeteilt: "Es ist kaum eine Überraschung. Aufgrund der aktuellen Situation kann unser Landeslager Eriador nicht wie geplant stattfinden und wird abgesagt."
Notfalls im Dezember
Wie Geschäftsführer Metz sagte, werde man noch darüber nachdenken, das Landeslager eventuell in das kommende Jahr zu verschieben. Dies sei allerdings kompliziert, weil so eine Veranstaltung einer umfangreichen Vorbereitung bedürfe. Geschäftsführer Metz ist aber optimistisch, dass er noch in diesem Jahr mit Pfadfinderinnen und Pfadfindern am Lagerfeuer sitzen wird. "Und wenn es erst im Dezember sein sollte. Dann müssen wir uns halt warm anziehen."
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